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Sekt.-Chef i.R. Dr. Hugo Freiherr von Lederer

Sekt.-Chef i.R. Dr. Hugo Freiherr von Lederer

Urverbindung: Norica (15.11.1907)

Bandverbindungen: M-D, Wl

Geboren: 11.11.1888, Wien
Gestorben: 23.09.1951, Wien
Sektionschef

Lebenslauf:

Lederer wurde als Sohn des Oberstaatsbahnrats Oskar Frhr. von Lederer geboren. Dessen Bruder Hugo Frhr. von Lederer – offenbar Lederers Patenonkel – war zuletzt Obersthofmeister beim Erzherzog Franz Salvator, dem Gemahl der Erzherzogin Marie Valerie, der jüngsten Tochter Kaiser Franz Josephs. Die Erhebung der Familie Lederer in den Freiherrenstand erfolgte 1763 an August Gottlob Lederer, kaiserlicher Hofrat bei der österreichisch-niederländischen Rechenkammer zu Brüssel.

Lederer absolvierte das Gymnasium in Wien-Döbling. Während dieser Zeit trat er der katholischen Pennalie Herulia (nunmehr im MKV) bei. Danach begann er das Studium an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (Dr. iur. 1913), wo er der Norica beitrat (Couleurname Odoaker). Sein Leibbursch war Hans Pernter (Nc), sein Leibfuchs Anton von Pilat (M-D). Er war 1908 einer der Gründer der Marco-Danubia.

Sein Studium unterbrach Lederer mit dem Einjährig-Freiwilligenjahr 1909/10 beim Feldkanonenregiment Nr. 6. Ende 1912 begann er seine Gerichtspraxis beim Landesgericht Wien und wechselte im April 1914 zur Finanzprokuratur. Am 1. August 1914 wurde er einberufen (Reservekanonenbatterie Nr. 6, Feldartillerieregimenter Nr. 25 und Nr. 49) und erreichte den Rang eines Leutnants der Reserve (Auszeichnungen: silbernes Signum laudis, Signum laudis, Karl-Truppenkreuz).

Nach dem Krieg wurde Lederer ins Finanzministerium berufen und 1923 dem Präsidialbüro zugewiesen, und zwar zur persönlichen Dienstleistung des jeweiligen Ministers. 1931 wurde er zum Ministerialrat und zum Stellvertreter des Präsidialvorstands ernannt; ab März 1935 war er dann Präsidialvorstand.

Nach dem Anschluß 1938 wurde Lederer zwangspensioniert, und sein Ruhegenuß wurde auf Dreiviertel gekürzt. In der Folge war er in verschiedenen Positionen der Privatwirtschaft tätig, so u. a. ab 1942 Notariatsangestellter bei Hans Bablik (AW). Nach Kriegsende wurde er rehabilitiert und noch im April 1945 zum Sektionschef sowie zum Leiter der Präsidial- und Personalsektion im Staatsamt für Finanzen ernannt. Nach Errichtung des Bundesministeriums für Finanz blieb er Leiter der Personalsektion. Mit dem 10. Juni 1950 wurde er pensioniert. Sein unmittelbarer Nachfolger starb nach zwei Jahren. Dessen Nachfolger war dann Franz Latzka (Am), Von 1949 bis 1951 gehörte Lederer dem Vorstand der Austria Tabakwerke AG an. Er ist auf dem Friedhof Klosterneuburg begraben.

Quellen und Literatur:

Verbindungsarchiv Norica (Georg Schmitz).
Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser 1909. Gotha o. J. (1909), S. 445f.
Enderle-Burcel, Gertrude–Follner, Michaela: Diener vieler Herren. Biographisches Handbuch der Sektionschefs der Ersten Republik und des Jahres 1945. Hg. vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands und der Österreichischen Gesellschaft für Quellenstudien. Wien 1997, S. 260f.