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Präs. i.R. Dr. Anton von Pilat

Präs. i.R. Dr. Anton von Pilat

Urverbindung: Marco-Danubia (10.10.1910)

Bandverbindungen: Aa

Geboren: 01.10.1891, Wien
Gestorben: 07.07.1966, Wien
Präsident des Verwaltungsgerichtshofes
Politische Haft: 1938 Polizeihaft und KZ Dachau

Lebenslauf:

Pilat war ein Nachfahre des Josef Anton von Pilat (1782–1865), der Privatsekretär von Staatskanzler Fürst Metternich und Anhänger des hl. Klemens Maria Hofbauer war. Pilat absolvierte 1910 das Gymnasium und begann danach das Studium an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (abs. iur. 1918, Dr. iur. 1919), wo er der Marco-Danubia beitrat. Dort war er vor 1914 zweimal Senior und im Sommersemester 1919 ein halbes Semester lang. Während des Ersten Weltkriegs war er bei der k. u. k. Armee (letzter Dienstgrad Oberleutnant der Reserve; Auszeichnungen: silbernes Signum laudis, Signum laudis am Band mit Schwertern, silberne Tapferkeitsmedaille, Karl-Truppenkreuz).

Nach dem Krieg trat Pilat 1919 in den Dienst der Polizeidirektion Wien. Im Juli 1926 wurde er dem Sozialministerium zugeteilt, wo er schließlich mit 1. Januar 1938 zum Ministerialrat ernannt wurde. Dort leitete er zuletzt im Präsidium das Referat für Personal- und Disziplinarangelegenheiten. Aus diesem Grund wurde er nach dem Anschluß am 13. März 1938 sofort beurlaubt und mit 31. Dezember mit auf die Hälfte gekürzten Ruhegenusses in den dauernden Ruhestand versetzt. Am 16. März 1938 wurde er verhaftet und im Polizeigefängnis Wien (Elisabethpromenade) inhaftiert. Am 17. Juni wurde er ins KZ Dachau überstellt, von wo er bereits am 20. September 1938 entlassen wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Pilat sofort als Beamter rehabilitiert und leitete im Staatsamt (Ministerium) für Soziale Verwaltung wiederum das Referat für Personal- und Disziplinarangelegenheiten. Anfang Juli 1946 wurde er mit der Leitung des Präsidiums der Bundesministeriums für Vermögenssicherung und Wirtschaftsplanung unter Minister Peter Krauland (ehemals AW) betraut.

Am 8. Mai 1947 wurde Pilat zum Rat am Verwaltungsgerichtshof und dort am 29. Januar 1952 zum Senatspräsidenten ernannt. Mit 20. Dezember 1956 erfolgte schließlich seine Ernennung zum Präsidenten des Verwaltungsgerichtshofes. In seiner Amtszeit kam es zu einem deutlichen Anstieg des Arbeitsanfalls bzw. von Gerichtsverfahren, den er organisatorisch meistern konnte. Mit 31. Dezember 1961 ging er in den Ruhestand. Er wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof begraben (42C/1/5)

Quellen und Literatur:

Aktenbestand der Ehrenzeichenkanzlei der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei (Kabinettsvizedirektor Heinz Hafner Am, Mitteilung 6. 3. 2018).
Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Hg. von Peter Krause (Rt-D), Herbert Reinelt und Helmut Schmitt. Zweite wesentlich erweiterte Auflage. Teil 2: Kuhl, Manfred (F-B): Ergänzungsband Biographien. Wien 2020, S. 256f.