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Btsch. i.R. Mag. Dr. Richard Wotava

Btsch. i.R. Mag. Dr. Richard Wotava

Urverbindung: Mercuria (20.05.1954)

Geboren: 18.02.1933, Wien
Gestorben: 09.11.2022, Wien
Diplomat, Generalsekretär des Österreichischen Versöhnungs- bzw. Zukunftsfonds

Lebenslauf:

Wotava stammte aus Wien und begann nach seiner Matura im Jahr 1951 das Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (abs. iur. 1955, Dr. iur. 1955), wo er der Mercuria beitrat (Couleurname Hannibal). Im Sommersemester 1956 war er deren Senior. Zwischen 1951 und 1955 verdiente er sich sein Studium als Vertragsbediensteter am Landesgericht für Zivilrechtssachen Wien.

Nach einer kurzen Gerichtspraxis 1955/56 trat Wotava am 1. April 1956 als Vertragsbediensteter in das Bundeskanzleramt–Auswärtige Angelegenheiten ein. Von Juni 1957 bis Dezember 1959 war er der Botschaft in Rom und von Dezember 1959 bis Februar 1963 der Botschaft in Tel Aviv zugeteilt. Danach war er im Außenministerium in Wien und von September 1966 bis November 1969 an der Botschaft in Athen. In dieser Zeit war Ludwig Steiner (AIn) Botschafter. Von November 1969 bis September 1976 war er für eine Tätigkeit bei der in Wien ansässigen UNIDO karenziert. Dort war er Verbindungsfunktionär zur österreichischen Bundesregierung sowie zur Wirtschaft und Industrie der deutschsprachigen Länder.

Anschließend kehrte Wotava wieder in das Außenministerium zurück. Von März 1977 bis Februar 1982 war er österreichischer Botschafter in Caracas (mitakkreditiert in der Dominikanischen Republik, Jamaika, Barbados, Trinidad und Tobago, Guyana und Surinam) und von März 1982 bis Februar 1987 Botschafter in Warschau. 1987 kehrte er ins Außenministerium zurück und wurde Leiter der Abteilung I/6 (Spezifische multilaterale, soziale und humanitäre Angelegenheiten). Als solcher war er Ständiger Vertreter bei den Vereinten Nationen und der UNIDO in Wien. 1994 wurde er zum österreichischen Botschafter in Madrid ernannt (seit Oktober 1995 mitakkreditiert im Fürstentum Andorra).

Nach seinen Übertritt in den Ruhestand wurde Wotava mit 1. Oktober 1999 zum österreichischen Koordinator für den Stabilitätspakt für Südosteuropa ernannt. Von Anfang 2001 bis 2005 war er Generalsekretär des „Österreichischen Fonds für Versöhnung, Frieden und Zusammenarbeit“ (Versöhnungsfonds), Vorsitzender von dessen Komitee war Ludwig Steiner (AIn). Als Nachfolger des Versöhnungsfonds wurde 2006 der Zukunftsfonds der Republik Österreich gegründet, dessen Generalsekretär Wotava bis Ende Februar 2011 war.

Als Generalsekretär des Versöhnungsfonds steuerte Wotava wesentlich die Abwicklung der Zwangsarbeiterentschädigungen, die international als vorbildlich angesehen und der Republik Österreich in der internationalen Staatengemeinschaft sehr positiv angerechnet wurden. Ab 2006 hat er dann den Zukunftsfonds maßgeblich aufgebaut. Er dient den Interessen und dem Gedenken der Opfer des nationalsozialistischen Regimes, der Erinnerung an die Bedrohung durch totalitäre Systeme und Gewaltherrschaft sowie der internationalen Zusammenarbeit. Er trägt bei zur Achtung der Menschenrechte und der gegenseitigen Toleranz.

Wotava hat nach seiner Pensionierung weitere zehn Jahre in diesen Funktionen einen wesentlichen Beitrag für das Ansehen Österreichs geleistet. Er wurde auf dem Friedhof Wien-Grinzing (24/2/13A) bestattet.

Quellen und Literatur:

Aktenbestand der Ehrenzeichenkanzlei der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei (Kabinettsdirektor i. R. Heinz Hafner Am, Mitteilung 22. 6. 2023).