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Prof. Akad.Bildh. Adolf Wagner von der Mühl

Prof. Akad.Bildh. Adolf Wagner von der Mühl

Ehrenmitgliedschaften:

Geboren: 02.02.1884, Rohrbach (Oberösterreich)
Gestorben: 27.08.1962, Wien
akad. Bildhauer, Tit.-Professor

Lebenslauf:

Wagner wurde als Sohn eines Wagnermeisters, später Sparkassenangestelltens, geboren und erlernte nach der Pflichtschule (Volksschule) zunächst das Handwerk seines Vaters. Danach begann er eine Lehre bei einem Altarbildhauer. 1902/03 besuchte er eine Malschule in München und 1903/04 die Bildhauerklasse der Münchener Akademie. Danach ging er nach Wien an die Akademie der bildenden Künste (akad. Bildhauer) und war dort Schüler von Eduard Bitterlich (Schöpfer des Gutenberg-Denkmals am Lugeck in Wien) und Edmund Hellmer (Schöpfer des Johann-Strauß-Denkmals im Wiener Stadtpark).

Seinen Durchbruch erfuhr Wagner 1910 mit seiner Skulptur „Mutterglück“ und mit einem Kruzifix, für die er Preise erhielt. 1912 erhielt er für seine Steinskulptur „Berggeist“ am Guglrondeau in Linz den sog. „Rompreis“, der ihm ein Reisestipendium nach Rom und Florenz ermöglichte. Ab 1913 wieder in Wien schuf er in der Folge mehrere monumentale Sakralplastiken, so u. a. eine lebensgroße Engelsfigur für die Breitenfelder Pfarrkirche (Wien-Josefstadt), sowie viele Kleinplastiken.1915 spendete er Linz den überlebensgroßen Wehrmann für Kriegerswitwen bzw. -waisen. 1916 wurde er zwar zum Wehrdienst einberufen, jedoch als felduntauglich eingestuft.

Ab 1922 nannte sich Wagner in Wertschätzung seiner Herkunft aus dem Mühlviertel Wagner von der Mühl. Ab 1923 gehörte er der Künstlervereinigung des Wiener Künstlerhauses an. Im diesem Jahr schuf er auch die lebensgroße Pietá für die Friedenskirche in Linz-Urfahr, die in ihrer Art der Darstellung einzigartig ist. 1924 wurde der „Berggeist“ in Kunststein auf dem Linzer Bauernberg aufgestellt. Nach dem Ersten Weltkrieg stellte er vielfach Kleinplastiken aus Bronze her, die auch nach Übersee gingen, auch Bronzeplastiken, u. a. von Anton Bruckner (AW EM) und Engelbert Dollfuß (F-B).

Ab 1934 hatte Wagner von der Mühle einen Lehrauftrag für Modellieren an der Technischen Hochschule in Wien. Nach dem Zweiten Weltkrieg fertigte Wagner von der Mühl plastische Hauszeichen für Wohnhausbauten in Wien an, so z. B. eine der Märchenbilder („Rattenfänger“) aus Terrakotta an einem Haus der Johann-Mithlinger-Siedlung in Wien-Favoriten. 1949 erhielt er den Berufstitel Professor.

Wagner von der Mühl fand noch vor dem Ersten Weltkrieg durch seinen jüngeren Bruder Karl Wagner (Kb) Kontakt zum Kürnberg, der ihm die Ehrenmitgliedschaft verlieh (Couleurname Schlögl). Nach dem Krieg war er für Kürnberg Schöpfer der Gefallenentafeln. Er erhielt den Titel Professor und wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof begraben (23/1/60)..

Quellen und Literatur:

Academia 30 (1917/18), S. 404–406.
Kürnberg 1900 bis 1925. Almanach zum 25. Stiftungsfeste 23. bis 25. Oktober 1925. Wien 1925, S. 79–85.
Polgar, Michael (Kb): 100 Jahre K. Ö. St. V. Kürnberg 1900–2000. Wien 2000, S. 201.