Lebenslauf:
Meznik stammte aus Wien-Margareten und begann nach der Matura an der Realschule Wien-Margareten (Reinprechtstorferstraße) mit dem Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (Dr. iur. Januar 1932), wo er der Franco-Bavaria beitrat (Coulername Fritzl) und dort auch im Wintersemester 1932/33 Senior war. Nach dem Studium absolvierte er eineinhalb Jahre die Gerichtspraxis und trat dann Mitte Juni 1933 in den Dienst der Finanzlandesdirektion für Wien, Niederösterreich und das Burgenland ein. Mit 8. Juli 1936 wurde er in den Personalstand des Bundesministeriums für Handel und Verkehr, handelspolitische Sektion, übernommen. Damals war Fritz Stockinger (ehemals F-B) Handelsminister.
Nach dem Anschluß im März 1938 wurde Meznik aus politischen Gründen strafversetzt und im August 1938 entlassen. Er arbeitete danach als freier Journalist und schloß sich in der Folge der Widerstandsgruppe um Alfred Unger (F-B) an, die sehr stark von Angehörigen der Franco-Bavaria getragen wurde. Im Zuge des Attentats auf Hitler im Bürgerbräukeller am 9. November 1939 wurden mehrere Mitglieder dieser Gruppe verhaftet, so auch Meznik am 15. November 1939. Er blieb bis 28. Februar 1940 zuerst in Polizeihaft sowie dann im Wiener Landesgericht. Danach arbeitete er wieder als Journalist und zwar als Sportreporter im gleichgeschalteten „Kleinen Volksblatt“.
1942 wurde Meznik zur Luftwaffe eingezogen und kam als Dolmetscher zum Luftgaukommando Westfrankreich nach Etampes (90 km südlich von Paris). Als solcher hatte er Einblicke in geheime Unterlagen. Ab Oktober 1942 hatte er Kontakt zur französischen Widerstandsbewegung (Resistance), der er Informationen weitergab. Nach der Invasion in der Normandie im Juni 1944 desertierte er unter abenteuerlichen Umständen am 15. August zur US-Army und war zuerst bei ihr als Berater tätig. Im Oktober 1944 übernahm er die Leitung der für Österreich bestimmten Sendungen des Pariser Rundfunks, im Rahmen derer auch der bekannte französische Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger André Gide sprach. Für diese Tätigkeit wurde Meznik zum Obersten der französischen Armee und zum Ritter der Ehrenlegion ernannt. Im Dezember 1945 kehrte er nach Wien zurück.
Über seine Widerstandstätigkeit schreibt Meznik: „Ich habe den Widerstand versucht, weil ich das Regime für verbrecherisch gehalten habe, und daher habe ich überall, wo ich war, im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten versucht, irgendwie dagegen anzukämpfen. Meine Ablehnung dieser unmenschlichen Diktatur hat sich auch etwas mit meinem Glauben zu tun. Ich gehöre dem katholischen Lager an. Und das kann man mit dem Nazitum nicht vereinen.“ (Wehrmachtsangehöriger im Widerstand, 217)
Meznik konnte mit 1. Januar 1946 seinen Dienst im Bundespressedienst (Sektion III) des Bundeskanzleramtes beginnen. Dort wurde er mit 16. April 1946 zum Sektionsrat sowie zum stellvertretenden Leiter der Sektion III ernannt. Die Leitung der Sektion war jedoch unbesetzt, so daß er praktisch bzw. operativ bereits die Sektionsleitung innehatte. 1947/48 war dann für kurze Zeit Edmund Weber (Am EM) Leiter dieser Sektion, danach wurde Meznik provisorischer Sektionsleiter. Mit 1. Januar 1950 wurde er zum Ministerialrat ernannt. In der Folge gab es eine Doppelleitung durch Meznik und einen anderen Ministerialrat. Mit 1. März 1955 wurde Meznik schließlich zum Sektionschef und Leiter des Bundespressedienstes (Sektion III) des Bundeskanzleramtes ernannt. Ende 1973 ging er in den Ruhestand. Sein Nach-Nachfolger wurde 1978 Herbert Neumayer (F-B).
Meznik hat die ersten 28 Jahre der Zweiten Republik an zentraler Stelle miterlebt und an allen wichtigen Ereignissen der Besatzungszeit sowie des Staatsvertrages sowie des pressepolitischen und publizistischen Gebietes mitgewirkt. In den ersten zehn Jahren war er faktisch und in den folgenden 18 Jahren tatsächlich Sektionsleiter. In dieser Zeit wurde u. a. die Österreichischen Wochenschau aufgebaut, der Film „1. April 2000“ sowie das Österreich-Buch herausgebracht. Bei diesen Projekten hat u. a. Ernst Marboe (Baj) mitgewirkt.
Meznik wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof begraben (17B/2/89).
Quellen und Literatur:
Aktenbestand der Ehrenzeichenkanzlei der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei (Kabinettsvizedirektor Heinz Hafner Am, Mitteilung 24. 10. 2017).Verbindungarchiv Franco-Bavaria (Karl-Wolfgang Schrammel)
Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Farbe Verfolgung. Hg. von Herbert Fritz und Peter Krause (Rt-D). Wien 2. wesentlich verb. Aufl. 2013, 429.
Meznik, Fritz: Wehrmachtsangehöriger im Widerstand, in: Unser Kampf. In Frankreich für Österreich. Interviews mit Widerstandskämpfern. Hg. von Franz Richard Reiter (= Dokumente zu Alltag, Politik und Zeitgeschichte 7). Wien 1984, 211–217.
Dzugan, Franziska: Chamäleons im Bätterwald. Die Wurzeln der ÖVP-ParteijournalistInnen in Austrofaschismus, Nationalsozialismus, Demokratie und Widerstand. Eine kollektivbiografische Analyse an den Beispielen „Wiener Tageszeitung“ und „Linzer Volksblatt“ 1945 bzw. 1947 bis 1955. Wien phil. Diss. 2011,