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GVik. Domprop. Präl. Dr. Franz Kirchner

GVik. Domprop. Präl. Dr. Franz Kirchner

Ehrenmitgliedschaften: Carinthia

Geboren: 19.01.1910, Marling (Bezirk Meran, Tirol)
Gestorben: 03.03.1998, Klagenfurt
Generalvikar (Gurk-Klagenfurt), Dompropst, Weltpriester

Lebenslauf:

Kirchner stammte aus Südtirol, jedoch übersiedelte die Familie bald nach Kärnten. Daher besuchte er die Volksschule in Friesach und ab 1921 das Bundesgymnasium in Klagenfurt, wo er 1929 die Matura ablegte. Danach trat er in das Klagenfurter Priesterseminar ein und begann das Studium an der dortigen Philosophisch-Theologischen Hauslehranstalt, das er 1934 beendete. Am 29. Juni 1934 wurde er in Klagenfurt zum Priester geweiht.

Nach einer sechswöchigen Kaplanszeit wurde Kirchner bereits am 16. September 1934 Präfekt am bischöflichen Knabenseminar Marianum in Klagenfurt. Mit 1. September 1937 wurde er zwar zum Kaplan in Metnitz (Bezirk St. Veit/Glan) ernannt, erhielt jedoch gleichzeitig Studienurlaub, um in Rom an der Päpstlichen Universität Gregoriana Kanonisches Recht zu studieren (Dr. iur. can. 1940), wo er traditionellerweise Kaplan an der Deutschen Nationalstiftung Santa Maria dell‘ Anima war. Deren Rektor war damals Bischof Alois Hudal (BbG EM).

Mitte Juli 1940 – inzwischen war der Zweite Weltkrieg ausgebrochen – kehrte er nach Klagenfurt zurück. Nach einer viermonatigen Tätigkeit als Administrator der Villacher Stadtpfarrkirche St. Jakob wurde er am 16. November 1940 Fürstbischöflicher Sekretär des Kapitelvikars Weihbischof Andreas Rohracher (AIn EM), der dieses Amt seit 1939 nach der Resignation des Fürstbischofs Adam Hefter (Wl) ausübte. Kirchner blieb auch Sekretär, als Rohracher 1943 zum Fürsterzbischof von Salzburg gewählt wurde, aber weiterhin Administrator der Diözese Gurk blieb, und als Ende Juni 1945 Josef Köstner (Rg EM) zum Bischof von Gurk ernannt wurde. Zusätzlich war Kirchner zwischen 1942 bis 1944, in der schweren Zeit des Nationalsozialismus, stellvertretender Leiter des Seelsorgeamtes.

Nachdem Kirchner am 14. Februar 1946 Erster Ordinariatssekretär wurde, erfolgte am 15. April 1949 seiner Ernennung zum Fürstbischöflichen Ordinariatskanzler. womit er in der Diözesanverwaltung nach dem Bischof und dem Generalvikar an dritter Stelle stand. Ende Januar 1960 wurde er in das Domkapitel berufen und bekleidete dort ab 1970 die Dignität eines Domscholasters. Mit 1. Oktober 1970 ernannte ihn Bischof Köstner zu seinem Generalvikar, Kirchner war damit das „alter ego“ des Bischofs. Im Gefolge des II. Vatikanischen Konzils wurde wie in anderen Diözesen 1971/72 auch im Bistum Gurk-Klagenfurt eine Diözesansynode abgehalten, zu deren Präsident Kirchner Ende 1970 ernannt wurde. Das Amt des Generalvikars behielt er bei, als 1982 Egon Kapellari (Ca EM) zum Bischof von Gurk-Klagenfurt ernannt wurde.

Mit Erreichen seines 75. Lebensjahres wurde Kirchner mit 31. Januar 1985 von seinem Amt als Generalvikar entbunden. Gleichzeitig wurde er mit 1. Februar 1985 sowohl zum Dompropst als auch und zum Offizial des Diözesangerichts ernannt, wo er seit 1958 Synodalrichter war. Seine Tätigkeit als Offizial endete mit 1. Juli 1993, als Dompropst mit 1. November 1995. Von 1967 bis 1985 war er auch Vorsitzender des Diözesanverwaltungsrates.

Kirchner bekleidete in den Jahren des Aufbaus nach 1945 sowie der konziliaren Erneuerung die wichtigen Positionen eines Ordinariatskanzlers und Generalvikars. Er zählte in dieser Zeit nach dem Bischof zu den führenden Persönlichkeiten der Diözese. 1950 wurde er zum Wirklichen Konsistorialrat ernannt, 1957 zum Päpstlichen Geheimkämmerer (Monsignore), 1970 zum Päpstlichen Hausprälat und 1981 zum Apostolischen Protonotar.

Kirchner war Generalvikar, als 1972 in Klagenfurt die CV-Verbindung Carinthia gegründet wurde, deren Ehrenmitglied er dann wurde. Er wurde in der Gruft des Gurker Domkapitels im Klagenfurter Dom beigesetzt.

Quellen und Literatur:

Diözesanarchiv Gurk, Priester-Personalstandesblatt Franz Kirchner (Veronika Polloczek, 8. 2. 2021).
Tropper, Peter G.: Kirchner, Franz (1910–1998), in: Die Bischöfe der deutschsprachigen Länder. Ein biographisches Lexikon. 1945–2001. Berlin 2002, S. 259.