Lebenslauf:
Heger wuchs in Wien-Alsergrund und besuchte das Realgymnasium in Wien-Währing (Schopenhauergasse), wo damals Franz Habel (AW) Direktor war. Nach der Matura im Jahr 1935 begann er das Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität, das er jedoch bald nicht mehr weiterführte, sowie an der Hochschule für Welthandel in Wien (Dkfm. 1937, Dr. rer. comm. 1947), wo er bereits gleich nach der Matura der Babenberg Wien beitrat (Couleurname Dr. cer. Beda). Während seines Studiums an der Hochschule für Welthandel war er von 1935 bis 1938 Sachwalter der dortigen Österreichischen Hochschülerschaft.
Nach seinem Diplom war Heger auf der Hochschule wissenschaftliche Hilfskraft. Nach dem Anschluß wurde er – nicht zuletzt wegen seiner Sachwalterschaft – von diesem Posten entlassen. Er bekam keine Stelle und meldete sich deshalb freiwillig zur Deutschen Wehrmacht, der er dann ab 1. Dezember 1938 bis zum Kriegsende angehörte. Am 21. November 1945 kehrte er aus der Gefangenschaft zurück.
Aus familiären Gründen (Ehefrau) zog Heger nach Salzburg und war von 1946 bis 1948 Betriebsleiter einer Kleiderfabrik in Oberndorf bei Salzburg. 1948 machte er sich als Exportkaufmann selbständig und gründete mit dem deutschen Industriellen Eberhard Bauer aus Esslingen eine Firma auf dem Gebiet von Antriebsmotoren, dessen alleiniger geschäftsführender Gesellschafter er ab 1956 war.
In der Folge engagierte sich Heger in der Interessensvertretung und in der ÖVP bzw. im Wirtschaftsbund. Von 1947 mit 1959 war er Mitglied des Gemeinderates von Oberndorf, von 1947 bis 1057 ÖVP-Ortsparteiobmann von Oberndorf. Von 1958 bis 1970 war er Vizepräsident sowie Finanzreferent der Kammer der gewerblichen Wirtschaft Salzburg und von 1970 bis 1983 Landesobmannstellvertreter des Österreichischen Wirtschaftsbundes Salzburg. Von 1970 bis 1985 war er Kurator des Wirtschaftsförderungsinstituts der Salzburger Handelskammer. Ab 1965 war er eine zeitlang Bundesgremialvorsteher des Außenhandels.
Vom 22. Dezember 1966 bis zum 30. Juni 1980 war Heger Mitglied des Bundesrates. Dessen Vorsitzender war er vom 23. Dezember bis zum 31. Dezember 1966, vom 1. Januar bis zum 30. Juni 1971, vom 1. Juli bis zum 31. Dezember 1975 und vom 1. Januar bis zum 30. Juni 1980. Am 9. Juni 1971 fungierte er anläßlich der Angelobung von Bundespräsident Franz Jonas als Vorsitzender der 10. Bundesversammlung. Von 1969 bis 1973 und von 1974 bis 1981 war er Mitglied der österreichischen Delegation zur Parlamentarischen Versammlung des Europarates.
Heger engagierte sich im ÖCV: Er war vom 2. Oktober 1962 bis zum 25. November 1972 Vorsitzender des Altherrenlandesbundes Salzburg und vom 15. Juli 1970 bis zum 15. Juli 1973 Vorsitzender des Altherrenländerrates und damit Mitglied der Verbandsführung des ÖCV (nunmehr Vorstand der Verbandsführung). Er übte dieses Amt in der Zeit des Umbruchs aus, als ab 1970 die ÖVP in der Opposition war und eine Unsicherheit im ÖCV herrschte. In der Verbandsführung war er um Ausgleich bemüht und unterstützte u. a. die Gründungen der ÖCV-Bildungsakademie sowie der K. ö. a. V. Carinthia Klagenfurt.
In seinen Räumlichkeiten in Oberndorf fand am 19. Mai 1973 die Konstituierung des vorbereitenden Gründungs-Präsidium des Europäischen Kartellverbands (EKV) statt, wobei Hans-Walther Kaluza (Walth) zum Präsidenten und Gerhard Hartmann (Baj) zu einem der Vizepräsidenten gewählt wurden. In der Delegation des deutschen CV befand sich damals der spätere TV-Entertainer Thomas Gottschalk (TsM).
Heger war Ehrenphilister der MKV-Verbindung Ivaria Salzburg, von 1959 bis 1985 Honorarkonsul des Königreich Belgiens in Salzburg und Major der Reserve des Österreichischen Bundesheeres.
Quellen und Literatur:
Persönlicher Lebenslauf Hans Heger v. Beda in Rot-Grün-Gold, Zeitschrift der K. H. V. Babenberg Wien, Juli 1968, S. 10f.Austrier-Blätter Nr. 63, 1994, S. 177f.
Voithofer, Richard: Politische Eliten in Salzburg. Ein biografisches Handbuch 1918 bis zur Gegenwart (= Schriftenreihe des Forschungsinstituts für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek, Salzburg, Band 32). Wien 2007, S. 81.
Dokumentation KHV Babenberg Wien. 1910–2010. Wien 2010, S. 137.