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Vors. BR a.D. Kons. Dkfm. Dr. Hans Heger

Vors. BR a.D. Kons. Dkfm. Dr. Hans Heger

Urverbindung: Babenberg Wien (02.07.1934)

Bandverbindungen: R-J, AIn, Rp, Ca, AW, Elb

Geboren: 07.12.1915, Wien
Gestorben: 15.10.1993, Salzburg
Vorsitzender des Bundesrates, Vorsitzender des Altherrenländerrates des ÖCV, Unternehmer, Vizepräsident der Kammer der gewerblichen Wirtschaft Salzburg

Lebenslauf:

Heger wuchs in Wien-Al­ser­grund und be­such­te das Re­al­gym­na­si­um in Wien-Wäh­ring (Scho­pen­hau­er­gas­se), wo da­mals Franz Habel (AW) Di­rek­tor war. Nach der Ma­tu­ra im Jahr 1935 be­gann er das Stu­di­um an der Rechts- und Staats­wis­sen­schaft­li­chen Fa­kul­tät der Uni­ver­si­tät, das er je­doch bald nicht mehr wei­ter­führ­te, sowie an der Hoch­schu­le für Welt­han­del in Wien (Dkfm. 1937, Dr. rer. comm. 1947), wo er be­reits gleich nach der Ma­tu­ra der Ba­ben­berg Wien bei­trat (Cou­leur­na­me Dr. cer. Beda). Wäh­rend sei­nes Stu­di­ums an der Hoch­schu­le für Welt­han­del war er von 1935 bis 1938 Sach­wal­ter der dor­ti­gen Ös­ter­rei­chi­schen Hoch­schü­ler­schaft.

Nach sei­nem Di­plom war Heger auf der Hoch­schu­le wis­sen­schaft­li­che Hilfs­kraft. Nach dem An­schluß wurde er – nicht zu­letzt wegen sei­ner Sach­wal­ter­schaft – von die­sem Pos­ten ent­las­sen. Er bekam keine Stel­le und mel­de­te sich des­halb frei­wil­lig zur Deut­schen Wehr­macht, der er dann ab 1. De­zem­ber 1938 bis zum Kriegs­en­de an­ge­hör­te. Am 21. No­vem­ber 1945 kehr­te er aus der Ge­fan­gen­schaft zu­rück.

Aus fa­mi­liä­ren Grün­den (Ehe­frau) zog Heger nach Salz­burg und war von 1946 bis 1948 Be­triebs­lei­ter einer Klei­der­fa­brik in Obern­dorf bei Salz­burg. 1948 mach­te er sich als Ex­port­kauf­mann selb­stän­dig und grün­de­te mit dem deut­schen In­dus­tri­el­len Eber­hard Bauer aus Ess­lin­gen eine Firma auf dem Ge­biet von An­triebs­mo­to­ren, des­sen al­lei­ni­ger ge­schäfts­füh­ren­der Ge­sell­schaf­ter er ab 1956 war.

In der Folge en­ga­gier­te sich Heger in der In­ter­es­sens­ver­tre­tung und in der ÖVP bzw. im Wirt­schafts­bund. Von 1947 mit 1959 war er Mit­glied des Ge­mein­de­ra­tes von Obern­dorf, von 1947 bis 1057 ÖVP-Orts­par­tei­ob­mann von Obern­dorf. Von 1958 bis 1970 war er Vi­ze­prä­si­dent sowie Fi­nanz­re­fe­rent der Kam­mer der ge­werb­li­chen Wirt­schaft Salz­burg und von 1970 bis 1983 Lan­des­ob­mann­stell­ver­tre­ter des Ös­ter­rei­chi­schen Wirt­schafts­bun­des Salz­burg. Von 1970 bis 1985 war er Ku­ra­tor des Wirt­schafts­för­de­rungs­in­sti­tuts der Salz­bur­ger Han­dels­kam­mer. Ab 1965 war er eine zeit­lang Bun­des­gre­mi­al­vor­ste­her des Au­ßen­han­dels.

Vom 22. De­zem­ber 1966 bis zum 30. Juni 1980 war Heger Mit­glied des Bun­des­ra­tes. Des­sen Vor­sit­zen­der war er vom 23. De­zem­ber bis zum 31. De­zem­ber 1966, vom 1. Ja­nu­ar bis zum 30. Juni 1971, vom 1. Juli bis zum 31. De­zem­ber 1975 und vom 1. Ja­nu­ar bis zum 30. Juni 1980. Am 9. Juni 1971 fun­gier­te er an­lä­ß­lich der An­ge­lo­bung von Bun­des­prä­si­dent Franz Jonas als Vor­sit­zen­der der 10. Bun­des­ver­samm­lung. Von 1969 bis 1973 und von 1974 bis 1981 war er Mit­glied der ös­ter­rei­chi­schen De­le­ga­ti­on zur Par­la­men­ta­ri­schen Ver­samm­lung des Eu­ro­pa­ra­tes.

Heger en­ga­gier­te sich im ÖCV: Er war vom 2. Ok­to­ber 1962 bis zum 25. No­vem­ber 1972 Vor­sit­zen­der des Alt­her­ren­lan­des­bun­des Salz­burg und vom 15. Juli 1970 bis zum 15. Juli 1973 Vor­sit­zen­der des Alt­her­ren­län­der­ra­tes und damit Mit­glied der Ver­bands­füh­rung des ÖCV (nun­mehr Vor­stand der Ver­bands­füh­rung). Er übte die­ses Amt in der Zeit des Um­bruchs aus, als ab 1970 die ÖVP in der Op­po­si­ti­on war und eine Un­si­cher­heit im ÖCV herrsch­te. In der Ver­bands­füh­rung war er um Aus­gleich be­müht und un­ter­stütz­te u. a. die Grün­dun­gen der ÖCV-Bil­dungs­aka­de­mie sowie der K. ö. a. V. Ca­rin­thia Kla­gen­furt.

In sei­nen Räum­lich­kei­ten in Obern­dorf fand am 19. Mai 1973 die Kon­sti­tu­ie­rung des vor­be­rei­ten­den Grün­dungs-Prä­si­di­um des Eu­ro­päi­schen Kar­tell­ver­bands (EKV) statt, wobei Hans-Walt­her Kalu­za (Walth) zum Prä­si­den­ten und Ger­hard Hart­mann (Baj) zu einem der Vi­ze­prä­si­den­ten ge­wählt wur­den. In der De­le­ga­ti­on des deut­schen CV be­fand sich da­mals der spä­te­re TV-En­ter­tai­ner Tho­mas Gott­schalk (TsM).

Heger war Eh­ren­phi­lis­ter der MKV-Ver­bin­dung Iva­ria Salz­burg, von 1959 bis 1985 Ho­no­rar­kon­sul des Kö­nig­reich Bel­gi­ens in Salz­burg und Major der Re­ser­ve des Ös­ter­rei­chi­schen Bun­des­hee­res.

Quellen und Literatur:

Persönlicher Lebenslauf Hans Heger v. Beda in Rot-Grün-Gold, Zeitschrift der K. H. V. Babenberg Wien, Juli 1968, S. 10f.
Austrier-Blätter Nr. 63, 1994, S. 177f.
Voithofer, Richard: Politische Eliten in Salzburg. Ein biografisches Handbuch 1918 bis zur Gegenwart (= Schriftenreihe des Forschungsinstituts für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek, Salzburg, Band 32). Wien 2007, S. 81.
Dokumentation KHV Babenberg Wien. 1910–2010. Wien 2010, S. 137.