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Kais. Rat Abt Dr. Hugo Karl Springer , OSB

Kais. Rat Abt Dr. Hugo Karl Springer , OSB

Ehrenmitgliedschaften: Austria-Wien

Geboren: 09.01.1873, Behamberg (Bezirk Amstetten, Niederösterreich)
Gestorben: 18.06.1920, Rom
Abt (Seitenstetten), Ordenspriester (OSB)

Lebenslauf:

Springer wurde als Sohn eines Gutsbesitzers geboren und auf den Namen Karl getauft. Nach der Volksschule besuchte er das Stiftsgymnasium von Seitenstetten und trat nach der Matura 1892 in diese Benediktinerabtei ein, wo er den Ordensnamen Hugo annahm. Nach dem einjährigen Noviziat legte er am 9. September 1893 die einfache Profeß ab und begann das Studium der Theologie zuerst am Benediktinerkolleg San Anselmo in Rom, welches er 1895 an der Universität Innsbruck (abs. theol. 1895) fortsetzte.

Nach seiner feierlichen Profeß 1896 und seiner Priesterweihe am 26. Juli 1897 war er zwei Jahre als Kaplan in der Seelsorge, um ab 1899 das Studium der Mathematik und Physik an der Philosophischen Fakultät der Universität Innsbruck zu beginnen (Dr. phil.). Nach Ablegung der gymnasialen Lehramtsprüfung und seiner Promotion mit einer Dissertation über die Theorie des Lichts unterrichtete er diese Fächer am Stiftsgymnasium sowie zusätzlich auch noch Französisch.

Am 29. Dezember 1908 wurde der relativ noch junge Springer (35 Jahre) als Nachfolger des Abtes Dominik Hönigl (Nc EM) zum 58. Abt von Seitenstetten gewählt. Die Abtweihe erfolgte am 4. Januar 1909. In seiner Amtszeit wurde am Gymnasium ein Turn- und ein Zeichensaal gebaut sowie die Stiftskirche renoviert. Er ließ im Stift und im Gymnasium zuerst die Gasbeleuchtung und dann die elektrische Beleuchtung installieren. Auch bei den stiftseigenen Pfarrkirchen ließ er Renovierungen durchführen und deckte die Wallfahrtskirche am Sonntagberg erstmals mit Ziegeln ein.

Während des Ersten Weltkrieges diente der Turnsaal als Rekonvaleszentenheim für verwundete Soldaten. Das Stift zeichnete Kriegsanleihen im Wert von einer Million Kronen, ein für damalige Verhältnisse beachtlicher Betrag (das rund 40fache Jahresgehalt des österreichischen Ministerpräsidenten). Diese Summe war nach dem verlorenen Krieg bzw. der Inflation wertlos geworden.

Obwohl Springer noch jung an Jahren war, wurde er oft als Vertreter des betagten Abtpräses der österreichischen Benediktinerkongregation eingesetzt. In dieser Eigenschaft reiste er auch im Mai 1920 zur Wahl des Abprimas nach Rom, obwohl er durch eine kurz davor durchgeführte Bruchoperation gesundheitlich noch sehr geschwächt war. Diesem Umstand erlag er schließlich 47jährig in Rom und wurde in der Gruft der Kirche des Benediktinerkollegs von San Anselmo all‘ Aventino in Rom beigesetzt. Sein Nachfolger als Abt von Seitenstetten wurde sein jüngerer Bruder Theodor.

Das in Bischöfe, Äbte, Pröpste aus dem CV und ÖCV. Hg. von den Cartellverbänden der deutschen und österreichischen Studentenverbindungen. Regensburg–Wien 2009, 179, angegebene Ehrenmitgliedschaftsverleihungsdatum 18. November 1895 ist nicht richtig.

Quellen und Literatur:

Academia 22 (1909/10), 273.
Springer, Hugo, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 24. 10. 2016, www.benediktinerlexikon.de/wiki/Springer,_Hugo.