Wartungsfunktionen

Fürsterzbischof Dr. Johannes Evangelist Kardinal Haller

Fürsterzbischof Dr. Johannes Evangelist Kardinal Haller

Ehrenmitgliedschaften: Austria-Wien

Geboren: 30.04.1825, St. Martin im Passeiertal (Bezirk Meran, Südtirol)
Gestorben: 05.05.1900, Salzburg
Fürsterzbischof von Salzburg, Generalvikar von Trient, Mitglied des Herrenhauses, Landtagsabgeordneter (Salzburg und Tirol)

Lebenslauf:

Haller wurde als Sohn eines Landwirts (Greinwaldhof) geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums der Benediktiner von Marienberg in Meran und des Lyzeums in Innsbruck trat er 1843 in das Priesterseminar Trient ein und studierte an der dortigen Philosophisch-Theologischen Hauslehranstalt. Die Priesterweihe erhielt er am 21. Mai 1848, danach war er verschiedentlich in der Seelsorge des Bistums Trient tätig, zu dem damals auch die Gebiete um Bozen und Meran gehörten.

1871 erfolgte seine Berufung ins Domkapitel von Trient und am 15. Juli 1873 die Ernennung zum Provikar für den deutschen Anteil des Bistums Trient. Am 20. Januar 1874 wurde Haller wegen Geschäftsunfähigkeit des Trienter Fürstbischofs Benedikt von Riccabona zum Generalvikar von Trient und am 14. August 1874 zum Titularbischof von Adrane sowie zum Weihbischof von Trient ernannt. Die Bischofsweihe erfolgte am 4. Oktober 1874. Desgleichen wurde er in diesem Jahr auch zum Dompropst berufen. Während seiner dortigen Tätigkeit verhielt er sich in der Sprachenfrage neutral.

Nach dem Tod des Trienter Fürstbischofs wurde Haller am 1. April 1879 zum Kapitelvikar gewählt, doch die damalige liberale österreichische Regierung war wegen Hallers kirchenpolitischer, d. h. streng katholisch-konservativer Haltung, gegen seine Berufung zum Fürstbischof von Trient. Nach der Ernennung eines neuen Fürstbischofs von Trient unternahm Haller längere Reisen. Um ihn aus dieser peinlichen Situation zu befreien, wurde er am 20. Dezember 1880 zum Weihbischof sowie Dompropst von Salzburg und am 1. März 1881 zum dortigen Generalvikar ernannt.

Noch am Todestag des Salzburger Fürsterzbischofs Franz de Paula Albert Eder (AW EM) wurde Haller am 10. April 1890 zum Kapitelvikar und am 20. Mai 1890 nicht unerwartet vom Domkapitel zum Fürsterzbischof von Salzburg gewählt. Die päpstliche Bestätigung erfolgte am 26. Juni. Da sich inzwischen die innenpolitischen Verhältnisse in Österreich geändert hatten, gab es seitens der k. k. Regierung auch keine Einwände mehr. 1895 wurde er zum Kardinal kreiert, und Kaiser Franz Joseph setzte ihm am 7. Dezember das Kardinalsbirett auf.

Aufgrund seiner Stellung war Haller ab 17. Juli 1890 Mitglied des Herrenhauses des Reichsrates sowie Landtagsabgeordneter von Salzburg und Tirol. Ihm war keine lange Regierungszeit vergönnt, 1899 erkrankte er schwer. Er wurde im Salzburger Dom beigesetzt.

Quellen und Literatur:

Gatz, Erwin: Johann Ev. Haller, in: Die Bischöfe der deutschsprachigen Länder 1785/1803 bis 1945. Ein biographisches Lexikon. Hg. von Erwin Gatz. Berlin 1983, S. 279f.