Lebenslauf:
Eder wurde als Sohn eines k. k. Salzverschleißamtskontrollors geboren und auf den Namen Franz de Paula getauft. Nach dem Besuch des Salzburger Staatsgymnasiums von 1831 bis 1837 und des damals noch üblichen Philosophischen Vorbereitungskurses von 1837 bis 1839 trat er 1839 in die Benediktinerabtei St. Peter ein und nahm den Ordensnamen Albert de Paula an. Nach dem Noviziat studierte er an der Salzburger Theologischen Fakultät, damals noch Lyzeum (abs. theol. 1844). Nach der feierlichen Profeß im Jahr 1842 wurde er am 1. August 1843 zum Priester geweiht.
Anschließend war Eder Kaplan in Abtenau (Bezirk Hallein) und ab 1849 Professor für Religion und Latein am Staatsgymnasium in Salzburg. Zu diesem Zweck studierte er an der Philosophischen Fakultät der Universität Innsbruck (Dr. phil. 1851). Am 17. Januar 1857 wurde er 39jährig zum Abt von St. Peter gewählt. In seiner Amtszeit gelang es ihm, das Stift in seinem Innenleben zu reformieren und wirtschaftlich zu sanieren.
Als Vertreter des Großgrundbesitzes war Eder vom 29. April 1861 bis zum 20. September 1865 Reichsratsabgeordneter und von 1861 bis 1867 sowie von 18689 bis 1871 auch Salzburger Landtagsabgeordneter. Ursprünglich war er Mitglied der liberalen Fraktion, danach ab 1870 bei den Konservativen.
Aufgrund seiner politischen ausgleichenden Haltung war Eder der damaligen liberalen Regierungsmehrheit genehm, so daß er am 27. Mai 1876 vom Metropolitankapitel zum Fürsterzbischof von Salzburg gewählt wurde. Die päpstliche Bestätigung erfolgte am 29. September, und am 22. Oktober wurde er zum Bischof geweiht. Im selben Jahr wurde ihm von der Theologischen Fakultät Salzburg der Dr. theol. h. c. verliehen.
Als Erzbischof war Eder als Virilist ab 1876 wiederum Landtagsabgeordneter in Salzburg und auch in Tirol. Ebenso wurde er am 13. November 1876 zum lebenslänglichen Mitglied des Herrenhauses ernannt. Hier wurde er in die Kulturkampfauseinandersetzungen der ausgehenden liberalen Ära hineingezogen, wo er sich – im Gegensatz zu anderen Mitgliedern des österreichischen Episkopats – eher kompromißbereit zeigte.
Als Erzbischof intensivierte Eder die Seelsorge sowie die Priesterausbildung und war sozial aufgeschlossen. Während seiner Amtszeit wurde 1884 der Verein zur Errichtung einer katholischen Universität in Salzburg gegründet, deren Präsident er ab 1888 war. Ebenso holte er zahlreiche Ordensgemeinschaften nach Salzburg.
Eder, der ursprünglich eher auf der liberalen Seite stand, wandte sich erst im Verlauf seines Episkopats allmählich entschiedener gegen den liberalen Zeitgeist. Die 1889 erfolgte Ehrenmitgliedschaftsverleihnúng der an sich ursprünglich katholisch-konservativen Austria Wien kurz vor Eders Tod dürfte diese Wandlung markieren. Er starb in Salzburg an Leberkrebs und wurde im Salzburger Dom beigesetzt.
Quellen und Literatur:
Ortner, Franz: Franz de Paula Albert Eder (1818–1890). Abt zu St. Peter (1857–1876), Fürsterzbischof von Salzburg (1876–1890). Salzburg Diss. theol. 1969.Spatzenegger, Hans: Franz de Paula Albert Eder, in: Die Bischöfe der deutschsprachigen Länder 1785/1803 bis 1945. Ein biographisches Lexikon. Hg. von Erwin Gatz. Berlin 1983, 156–160.
https://www.parlament.gv.at/WWER/PARL/J1848/Eder.shtml