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LSan.Dir. VHR i.R. Dr. Josef Grubmüller

LSan.Dir. VHR i.R. Dr. Josef Grubmüller

Urverbindung: Amelungia (26.02.1932)

Geboren: 03.11.1911, Wien
Gestorben: 07.07.1980, Wien
Landessanitätsdirektor und vortr. Hofrat (Niederösterreich)

Lebenslauf:

Grubmüller stammte aus Mauer bei Wien, das damals noch eine eigenständige Gemeinde war. Seine Eltern und er (als Kind und Jugendlicher) wohnten in der Anton-Krieger-Gasse und zwar in jenem Teil, der von 1926 bis 1957 Dreiständegasse hieß. Zwischen 1934 und 1938 hieß dieser Teil jedoch Carl-Vaugoin-Gasse, benannt nach dem damals noch lebenden früheren Bundeskanzler, Heeresminister und General der Infanterie Carl Vaugoin (Rd EM). Nach Grubmüllers Matura im Gymnasium Wien-Hietzing (Fichtnergasse) im Jahr 1931 begann er das Studium an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien (Dr. med. 1937), wo er der Amelungia beitrat (Couleurname Heribrand). Sein Leibfuchs war Hans Schratt (Am).

Nach Beendigung seines Studiums begann Grubmüller eine Facharztausbildung für Neurologie und Psychiatrie und trat am 7. Januar 1938 in den Dienst des Magistrats der Stadt, dem er nominell bis 31. Dezember 1946 angehörte. Bereits am 15. Mai 1939 wurde er zur Deutschen Wehrmacht einberufen und geriet in Kriegsgefangenschaft, aus der er erst im Oktober 1945 zurückkehrte. Noch im Krieg, am 8 September 1944, erhielt er von der Wiener Ärztekammer die provisorische Facharztanerkennung für Neurologie und Psychiatrie. Am 15. Juli 1946 legte er die Physikatsprüfung ab, die die Voraussetzung für den Beruf als Amtsarzt ist.

Nach einer kurzen zweimonatigen Tätigkeit als Assistent an der Psychiatrisch-Neurologischen Universitätsklinik der Universität Wien trat Grubmüller mit 1. März 1947 in den Dienst der Niederösterreichischen Landesregierung und war bis Mitte 1953 Amtsarzt an der Bezirkshauptmannschaft Baden bei Wien. Danach wurde er in die Landesamtsdirektion in die Abteilung VII/4 (Sanitätsangelegenheiten) versetzt. Im Falle einer Verhinderung des Landessanitätsdirektors hatte er diesen zu vertreten. Von Januar bis Mai 1963 leitete er zusätzlich und interimistisch die Landes-Heil- und Pflegeanstalt Mauer-Öhling.

Im März 1964 wurde Grubmüller der Berufstitel Hofrat verliehen und mit Wirkung vom 1. Januar 1965 wurde er zum wirkl. Hofrat ernannt. Mit 1. Januar 1968 erfolgte die Betrauung mit der provisorischen Leitung der Abteilung VII/4 und mit 1. Juli 1968 die Bestellung zu deren definitiven Leiter. Mit Beschluß der Landesregierung vom 19. Dezember 1972 wurde die Gruppe GS geschaffen, in der alle Abteilungen mit den Angelegenheiten der Gesundheit und der Sanität zusammengefaßt wurden. Mit 1. Januar 1973 wurde er schließlich zum Leiter dieser Gruppe bestellt. Anfang 1974 erfolgte seine Ernennung zum vortragenden Hofrat (Dienstklasse IX). Als solcher ging er Ende 1976 in Pension.

Grubmüller engagierte sich auch in der Amelungia. Als 1945 eine Sozialkommission gegründet wurde, die sich um die Familien der im Krieg umgekommenen und die NS-geschädigten Amelungen kümmern sollte, war er dabei und deren Ansprechpartner. Vom Wintersemester 1960/61 bis zum Sommersemester 1962 war er Philistersenior der Amelungia. Seine Pension konnte er allerdings nicht lange genießen, er starb an Leukämie und wurde auf dem Friedhof Wien-Mauer (54/4/7) begraben.

Quellen und Literatur:

Aktenbestand der Ehrenzeichenkanzlei der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei (Kabinettsdirektor i. R. Heinz Hafner Am, Mitteilung 16. 4. 2021).
Hundert (100) Jahre Katholische Österreichische Hochschulverbindung Amelungia im ÖCV. Für Volk und Altar. Redaktion Oskar Mayer. Wien 2008, S. 149 und 316.