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Sekt.-Chef i.R. Mag. Dr. Hans Krenn

Sekt.-Chef i.R. Mag. Dr. Hans Krenn

Urverbindung: Amelungia (25.10.1934)

Geboren: 13.01.1912, Brünn (Brno)
Gestorben: 23.06.2001, Wien
Sektionschef (Sozialministerium)

Lebenslauf:

Krenn wurde als Sohn eines selbständigen Handelsvertreters geboren, der zwar aus Wien stammte, jedoch in diesen Jahren in Mähren tätig war. Er absolvierte nach der Matura einen Abiturientenkurs der Handelsakademie und begann danach das Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (Dr. iur. 1937), wo er der Amelungia beitrat (Couleurname Gerhard). Sein Leibbursch war der spätere ÖCV-Archivar Michael Stickler (Am).

Bereits am 17. Februar 1934 tat Krenn Dienst bei der Invalidenentschädigungskommission Wien. Einerseits mußte er sein Studium finanzieren, andererseits wurde nach dem Februaraufstand Sozialdemokraten entlassen und Personal benötigt. Ab dem Sommer 1936 war er im dortigen Präsidium als Personalreferent tätig.

Nach dem Anschluß im März 1938 wurde Krenn entlassen und 1939 zur Deutschen Wehrmacht einberufen. Das Kriegsende erlebte er in Berlin, von wo er sich mit seinem Zug nach Golling (Salzburg) durchschlagen konnte und dort in kurze US-Kriegsgefangenschaft geriet. Sein Wohnhaus in der Rotenturmstraße war inzwischen ausgebombt.

Nach dem Krieg wurde Krenn am 2. September 1946 in das Bundesministerium für Soziale Verwaltung berufen. Dort wurde er in den Abteilungen für grundsätzliche und legislative Angelegenheiten sowie Rechtsmittelentscheidungen in Angelegenheiten des Wohnungswesens verwendet. Später kam er in die Sektion Sozialpolitik, wo er stellvertretender Leiter der Abteilung für administrative Angelegenheiten des internationalen Arbeitsvertragsrechts, Arbeitsverfassungsrechts und Dienstnehmerschutzes wirkte. In dieser Funktion vertrat er Österreich bei der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO).

Nach der Bildung der ÖVP-Alleinregierung im April 1966 und der Übernahme des Sozialministeriums durch Ministerin Grete Rehor wurde Krenn mit 1. Mai 1966 zum Leiter des Präsidiums bestellt und am 1. Januar 1970 zum Sektionschef ernannt. Mit Errichtung des Gesundheitsministeriums am 1. Februar 1972 wurde er zusätzlich dort Leiter der Präsidial- und Zentralsektion. Bei seinen beruflichen Wegmarken der Jahre 1934 und 1966 wurden durch politische Umbrüche hervorgerufene Personalveränderungen sichtbar.

Darüber hinaus war Krenn auch Funktionär bei der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst und geschäftsführender Obmann der Landessektion Öffentlicher Dienst im ÖAAB. Aus gesundheitlichen Gründen trat er mit 30. April 1977 in den dauernden Ruhestand. Seine Tochter Elisabeth ehelichte Herbert Stickler (Am). Seine Enkel sind Michael und Gregor Stickler (beide Am). In den Gesamtverzeichnissen der Jahre 1935 und 1949 steht abweichend das Rezeptionsdatum 14. Oktober 1934. Er wurde auf dem Friedhof von Perchtoldsdorf begraben.

Quellen und Literatur:

Aktenbestand der Ehrenzeichenkanzlei der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei (Kabinettsvizedirektor Heinz Hafner Am, Mitteilung 1. 12. 2017).
Trauerrede für Hans Krenn v. Gerhard, gehalten von Herbert Stickler (Am), in: Grün-Gold-Rot. Zeitschrift der K. Ö. H. V. Amelungia, 10/2001, S. 6f.