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LH a.D. HR ESen. Mag. Dr. Hans Katschthaler

LH a.D. HR ESen. Mag. Dr. Hans Katschthaler

Urverbindung: Alpinia-Innsbruck (13.11.1955)

Bandverbindungen: Rp, R-J, Lo

Geboren: 13.03.1933, Embach (Gemeinde Lend, Pongau, Land Salzburg)
Gestorben: 06.07.2012, Salzburg
Landeshauptmann (Salzburg), ÖVP-Landesparteiobmann, Gymnasialdirektor

Lebenslauf:

HERKUNFT UND AUSBILDUNG

Kathschthaler entstammten einfachen Verhältnissen und besuchte bis 1948 in Embach bzw. Lend die Volksschule bzw. die Hauptschule. Wegen seines sehr guten Schulerfolges ging er danach in Salzburg auf die Lehrerbildungsanstalt, wo er 1953 mit Auszeichnung maturierte. Danach war er 1953/54 ein Jahr als Volksschullehrer in Großarl tätig und begann anschließend ein Lehramtsstudium in Geschichte und Geographie an der Philosophischen Fakultät der Universität Innsbruck (Dr. phil. 1959, Lehramtsprüfung 1960), wo er der Alpinia beitrat (Couleurname Dr. cer. Romeo). Dort war er sowohl Senior wie Fuchsmajor. Sein Leibbursch war P. Berthold Mayr, später Provinzial der Marianhiller Missionare.

Von 1959 bis 1961 war Katschthaler Lehrer und Erzieher an der Bundeserziehungsanstalt Saalfelden, danach unterrichtete er an der Lehrebildungsanstalt Salzburg, die infolge der Schulreform später in ein musisch-pädagogisches Realgymnasium umbenannt wurde. Deren Direktor wurde er dann 1973. Nebenher war er Lehrbeauftragter an der Universität Salzburg sowie Mitglied von Prüfungs- und Studienkommissionen.

KATSCHTHALERS EINSTIEG IN DIE POLITIK

Bis 1974 hatte der Salzburger Landtag 32 Sitze, für danach wurde die Sitzzahl auf 36 erhöht. Bei den Landtagswahlen 1969 gab es – es war die Endphase der Regierung Josef Klaus (Rd) – einen Mandatsgleichstand zwischen ÖVP und SPÖ, wobei die ÖVP stimmenstärker war und dadurch den Landeshauptmann behielt. Bei den Landtagswahlen des Jahres 1974 hatte die ÖVP – nicht zuletzt wegen der Regierung Kreisky – einen Erfolg, holte sich die Hälfte der Mandate und bekam einen Sitz mehr in der Landesregierung. Damit verbunden war das Ressort Kultur und Bildung. Der damalige Landeshauptmann Hans Lechner wählte hiefür als politischen Quereinsteiger Katschthaler aus. Am 22. Mai 1974 wurde er zum Landesrat mit diesem Ressort gewählt und als Gymnasialdirektor karenziert.

Mit der Wahl von Wilfried Haslauer sen. zum Landeshauptmann rückte Katschthaler, den sich der bisherige Landeshauptmann Lechner als seinen Nachfolger gewünscht hätte, am 20. April 1977 zum Landeshauptmannstellvertreter auf und wechselte dann 1984 in das Finanzressort. Er blieb in dieser Funktion die ganze Landeshauptmannperiode Haslauer. Zusätzlich übernahm er 1977 für ein Jahr noch die Funktion eines amtsführenden Präsidenten des Landesschulrates. Von 1979 bis 1983 war er unter dem Bundesparteiobmann Alois Mock (Nc) auch noch Bildungssprecher der ÖVP.

Erst als Landeshauptmannstellvertreter begann Katschthalers Verankerung in der ÖVP. 1979 wurde er ÖVP-Bezirksobmann des Flachgaus (Salzburg-Land), welche Funktion er bis 1989 ausübte. Er kandidierte zwar nach 1977 immer für die Landtagswahlen, nahm aber das Mandat nicht an und war also nie Landtagsabgeordneter.

LANDESHAUPTMANN VON SALZBURG

Nach dem Rücktritt Haslauers als Landeshauptmann wurde Katschthaler als dessen Nachfolger am 3, Mai 1989 zum Landeshauptmann gewählt, ebenso auch zum Landesparteiobamnn der ÖVP. In der Ära Josef Riegler als ÖVP-Bundesparteiobmann war Katschthaler 1990/91 stellvertretender Bundesparteiobmann. Bei den Landtagswahlen 1994 verloren ÖVP und SPÖ zugunsten der FPÖ und den Grünen. Die ÖVP konnte aber einen Vorsprung von 3 Mandaten gegenüber der SPÖ behaupten.

Um rechtzeitig einen neuen Landeshauptmann für die nächsten Landtagswahlen aufbauen zu können, trat Katschthaler am 24. April 1996 nach 22 Jahren Mitgliedschaft in der Landesregierung sowohl als Landeshauptmann wie auch als Landesparteiobmann zurück. Zu seinem Nachfolger in beiden Funktionen wurde der bisherige ÖVP-Klubobmann Franz Schausberger (Rp) gewählt. In der Zeit, als Katschthaler Landeshauptmann war, bekleidete Arno Gasteiger (AIn) die Funktion eines Zweiten Landeshauptmannstellvertreters.

Katschthaler bemühte sich besonders um die Verwirklichung des Nationalparks Hohe Tauern. Bleibend sind auch seine Verdienste um die Bildungspolitik. Anerkannt war auch sein eiserner Sparwille als Finanzreferent der Landesregierung in den Jahren 1984 bis 1989. Der damalige Landeshauptmannstellverteter Wilfried Haslauer jr. (R-J) würdigte Katschthaler bei der Trauersitzung des Landtags: „Hans Katschthaler war kein ‚Drüberfahrer’. Er wollte nicht irgendwelche Entscheidungen, sondern die richtigen Entscheidungen treffen, solche, die möglichst breit mitgetragen werden. Und er hatte immer das Nachhaltige vor Augen.“

Katschthaler war auch Urphilister der MKV Verbindung Hohensalzburg St. Johann und Ehrenphilister des Almgaus und der Sighartstein Neumarkt. Er starb nach geduldig ertragener schwerer Krankheit und wurde auf dem Friedhof seines Heimatortes Embach beigesetzt.

Quellen und Literatur:

Kriechbaumer, Robert (R-J): Salzburgs Landeshauptleute der 2. Republik (= Schriftenreihe des Landespressebüros: Salzburg-Dokumentation Nr. 113). Salzburg 2002, S. 56–66 .
Voithofer, Richard: Politische Eliten in Salzburg. Ein biografisches Handbuch 1918 bis zur Gegenwart (= Schriftenreihe des Forschungsinstituts für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek, Salzburg, Band 32). Wien 2007, S. 105f.
Edtstadler, Karl (R-J): Großer Salzburger mit politischem Weitblick von uns gegangen, in: Academia intern 5/2012, S. 16.