Wartungsfunktionen

Univ.-Prof. P. Dr. Franz Lakner , SJ

Univ.-Prof. P. Dr. Franz Lakner , SJ

Urverbindung: Austria Innsbruck (05.07.1919)

Geboren: 27.03.1900, Friedau an der Drau (Bezirk Pettau, Steiermark; nunmehr Ormož, Slowenien)
Gestorben: 07.06.1974, Innsbruck
Universitätsprofessor (Dogmatik), Ordenspriester (Jesuit)

Lebenslauf:

Lakner wurde als Sohn eines Steuereinnehmers und Grundbesitzers in der ehemaligen Südsteiermark geboren. Da der Vater gegen seinen Berufswunsch Priester war, studierte Lakner nach der Matura zuerst Scholastische Philosophie an der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck (Lic. phil.), wo er der Austria beitrat (Couleurname Mephisto). Im selben Jahr wie er wurden u. a. der spätere Bundeskanzler Kurt von Schuschnigg sowie der er erste Landeshauptmann Südtirols, Karl Erckert AIn), bei der Austria rezipiert.

Als Lakner volljährig war, trat er 1922 in das österreichische Jesuitennoviziat St. Andrä im Lavanttal (Kärnten) ein und studierte anschließend in Innsbruck Theologie (Dr. theol. 1932). Daneben war er Lehrer am Jesuitenkolleg in Linz-Freinberg. Nach seiner Priesterweihe im Jahr 1929 bereitete er sich auf eine wissenschaftliche Laufbahn vor. 1933 habilitierte er sich an der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck im Fach Dogmatik über Anton Günther, einen Wegbereiter der modernen Theologie aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Danach war Lakner als Privadozent in Innsbruck tätig. Nach dem Anschluß im März 1938 wurden sowohl die Theologische Fakultät als auch das Jesuitenkolleg Canisianum geschlossen. Lakner organisierte hierauf die Übersiedelung nach Sitten (Wallis, Schweiz), wo er den Rektor des Kollegs und der exilierten Fakultät war. In den Sittener Jahren des Zweiten Weltkriegs bemühte sich Lakner zusammen u, a. mit den Jesuiten-Patres Hugo Rahner (AlIn EM) und Andreas Jungmann um einen neuen Ansatz in der Theologie, nämlich der sog. „Verkündigungstheologie“

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs und der Rückkehr der Jesuiten nach Innsbruck wurde Lakner Regens des Canisianums, welches Amt er bis 1949 innehatte. Bereits 1948 wurde er zum außerordentlichen und 1962 – neben Karl Rahner – zum ordentlichen Universitätsprofessor für Dogmatik an der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck ernannt. Gleich für das Studienjahr 1962/63 wurde er zum Dekan gewählt. In diesem Amt war er so erfolgreich, daß er für die beiden folgenden Jahre ebenfalls zum Dekan und für das Studienjahr 1964/65 zum Rektor gewählt wurde. In diesen Jahren öffnete er die Theologische auch für nichtjesuitische Habilitanden, und in seinem Rektorat wurde die Technische Fakultät eingerichtet. 1970, es war das Jahr seiner Emeritierung, wurde er zum Mitglied der internationalen wie österreichischen Theologenkommission ernannt.

Lakner, der bereits in den fünfziger Jahren kränklich war, konnte seinen Ruhestand nicht lange genießen und wurde in der Krypta der Jesuitenkirche Innsbruck beigesetzt.

Werke:

(Auswahl)
Theorie einer Verkündigungs-Theologie (1938).
Handbüchlein für die monatliche Geisteserneuerung (1946).
Die Bedeutung der ostkirchlichen Studien für die heutige Theologie (1964).

Quellen und Literatur:

Schatz, Klaus: Franz Lakner, in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 424 (Onlinefassung, 14. 2. 2015).
Sauser, Ekkart: Franz Lakner, in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon. Band 14 (1998), Sp. 1173–1175.