Lebenslauf:
Scheidle wurde als Sohn eines Lehrers geboren. Sein jüngerer Bruder war der Komponist Karl Scheidle (AIn). Nach der Absolvierung des Gymnasiums sowie des Abiturientenkurses der Handelsakademie im Jahr 1922 begann er das Studium an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck (Dr. iur. 1926), wo er der Austria Innsbruck beitrat (Couleurname Butzi). Nach der Gerichtspraxis am Landesgericht Innsbruck 1927/28 trat er in den Dienst der Tiroler Landesregierung.
Nach dem Anschluß im Jahr 1938 wurde Scheidle aus dem Dienst der Landesregierung entlassen. 1939 war er für kurze Zeit inhaftiert und wurde danach zur Deutschen Wehrmacht eingezogen. Nach dem Krieg wurde er rehabilitiert und trat wieder in den Dienst der Tiroler Landesregierung (letzter Dienstgrad wirkl. Hofrat). Er engagierte sich in der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst und war einige Jahre deren Landesvorsitzender. Das führte auch dazu, daß er am 7. November 1961 als Landesrat in die Tiroler Landesregierung gewählt wurde, der er dann bis zum 2. November 1965 angehörte. Sein Nachfolger in diesem Amt war Karl Erlacher (Vi).
In dieser Funktion war Scheidle Mitglied des Olympischen Lokalkomitees anläßlich der Winterolympiade 1964 in Innsbruck. Er war 1968 bis 1973 auch Präsident des Tiroler Rodelverbandes sowie Mitglied bzw. dann Vizepräsident des Verwaltungsrates der Verlagsanstalt Tyrolia GmbH. Nach seinem Ausscheiden aus der Landesregierung wurde Scheidle 1966 zum Vorsitzenden des Altherrenbundes des ÖCV in Tirol gewählt, welche Funktion er eine Periode ausübte.
Quellen und Literatur:
Austrier-Blätter Nr. 48, 1979, S. 79–81.Biographisches Handbuch des Tiroler Landtages und der Tiroler Landesregierung 1945–2007. Hg. von Thomas Hofbauer. Innsbruck 2006, S. 121f.
Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Hg. von Peter Krause (Rt-D), Herbert Reinelt und Helmut Schmitt. Zweite wesentlich erweiterte Auflage. Teil 2: Kuhl, Manfred (F-B): Ergänzungsband Biographien. Wien 2020, S. 294.