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LR LT-Vz.Präs. a.D. StadtADir. i.R. Dr. Karl Erlacher

LR LT-Vz.Präs. a.D. StadtADir. i.R. Dr. Karl Erlacher

Urverbindung: Vindelicia (18.10.1936)

Geboren: 07.05.1917, Kufstein (Tirol)
Gestorben: 27.07.1980, Niederndorf (Bezirk Kufstein, Tirol)
Landesrat (Tirol), Landtagsvizepräsident (Tirol), Beamter

Lebenslauf:

Erlacher besuchte die Volksschule sowie das Realgymnasium in Kufstein. Nach der Matura begann er das Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck (Dr. iur.), wo er der Vindelicia beitrat (Couleurname Kauz). Für das Sommersemester 1938 wurde er dort zum Senior gewählt, übte aber dieses Amt wegen des Anschlusses nur ganz kurz aus.

Nach dem Anschluß wurde Erlacher zur Deutschen Wehrmacht eingezogen, bei der er mit Unterbrechung bis 1945 war. Er konnte dazwischen das Studium beenden und 1940 das Gerichtsjahr absolvieren. Nach dem Krieg trat er in den Gemeindedienst seiner Heimatstadt Kufstein und wurde 1946 dort Stadtamtsdirektor, welche Position er bis 1977 innehatte. Er engagierte sich in der ÖVP sowie im ÖAAB und wurde deren Bezirksobmann für Kufstein. (Hauptbezirksparteiobmann). Von 1959 bis zu seinem Tod war er Landesobmannstellvertreter des ÖAAB Tirol.

Infolge seines parteipolitischen Engagements gelangte Erlacher auch in politische Funktionen. Er kandidierte bereits bei den Landtagswahlen des Jahres 1953, rückte aber erst am 29. Januar 1957 in den Landtag nach, dem er dann bis 2. November 1965 und vom 1. Juli 1975 bis zum 3. Mai 1977 (Mandatsverzicht) angehörte. Vom 12. November 1957 bis zum 2. November 1965 war er zweiter Landtagsvizepräsident. Am 2. November 1965 wurde er als Nachfolger von Hermann Scheidle (AIn) zum Landesrat gewählt. Der Tiroler Landesregierung gehörte er bis zum 1. Juli 1975 angehörte. Dort betreute er das Ressort Personal, Sport und Wohnungsangelegenheiten.

Im Jahr 1975 kam es nach der Landtagswahl zu erheblichen Konflikten innerhalb des Tiroler ÖAAB, infolge derer der als „aufmüpfig“ bezeichnete Erlacher seinen Sitz in der Landesregierung verloren hatte. Er wurde mit dem Posten eines Oberkurators der Landeshypothekenanstalt „abgefunden“.

Erlacher war auch Ehrenphilister der Cimbria Kufstein. Nach seinem Tod wurde nach ihm eine Straße in Kufstein benannt.

Quellen und Literatur:

Gehler, Michael: Die Volkspartei in Tirol 1845–1994, in: Volkspartei – Anspruch und Realität. Zur Geschichte der ÖVP seit 1945 (= Schriftenreihe des Forschungsinstituts für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek, Salzburg, Band 2). Hg. von Robert Kriechbaumer (R-J) und Franz Schausberger (Rp). Wien 1995, S. 665.
Hundert (100) Jahre A. V. Vindelicia. Festschrift im Auftrag des Philisterverbands Vindeliciae herausgegeben von Paul Torggler, Sebastian Posch und Fritz Thöni. Innsbruck 2001, S. 157.
Biographisches Handbuch des Tiroler Landtages und der Tiroler Landesregierung 1945–2007. Hg. von Thomas Hofbauer. Innsbruck 2006, S. 30.