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Bgm. a.D. Romuald Niescher

Bgm. a.D. Romuald Niescher

Urverbindung: Austria Innsbruck (18.01.1956)

Geboren: 09.02.1933, Innsbruck
Gestorben: 22.05.2017, Innsbruck
Bürgermeister (Innsbruck)

Lebenslauf:

Niescher besuchte nach der Volksschule das Akademische Gymnasium in Innsbruck, wo er bei der MKV- Verbindung Teutonia aktiv wurde. Wegen einer schweren Krankheit konnte er das Gymnasium vorerst nicht beenden und trat 1953 in den Dienst der Tiroler Gemeinnützigen Wohnbaugesellschaft. Nebenbei besuchte er die sog. Arbeitermittelschule, wo er 1955 die Matura ablegte. Danach begann er das Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck, wo er der Austria beitrat (Couleurname Xerxes). Im Sommersemester 1958 war er deren Senior.

Aufgrund seiner Berufstätigkeit in der Wohnbaugesellschaft beendete jedoch Niescher sein Studium nicht und wurde dort 1971 zum Prokuristen bestellt. Ab 1954 engagierte er sich bei der Österreichischen Jugendbewegung, wie damals die Junge ÖVP hieß, und war dort acht Jahre stellvertretender Landesvorsitzender. 1961 trat er auch dem ÖAAB (und somit der ÖVP) bei. Im Oktober 1965 wurde er in den Innsbrucker Gemeinderat gewählt, dem er vom 5. November 1965 angehörte. Am 27. Oktober 1971 wurde er zum Stadtrat gewählt und war als solcher für das Rechtswesen, das Wohnungswesen, die Vermögensverwaltung sowie die Grundstücks- und Gebäudeverwaltung und die Friedhöfe zuständig. Am 20. Oktober 1977 wurde er als Nachfolger von Arthur Haidl (Le) zum 2. Vizebürgermeister und am 1. Juni 1979 zum ÖVP-Stadtparteiobmann von Innsbruck gewählt.

Am 12. Oktober 1983 wurde Niescher als Nachfolger von Alois Lugger (AIn) zum Bürgermeister von Innsbruck gewählt. In seiner Amtszeit kam es zur weitreichenden Erweiterung des Stadtparks, zur Errichtung der Uferpromenaden am Inn und an der Sill sowie zur Vergrößerung des Kongreßhauses. Ebenso wurde ein neues Verkehrskonzept mit gebührenpflichtigen Zonen eingeführt.

Aufgrund innerparteilicher Reformdiskussionen, der finanziellen Not, die auf Innsbruck lastete, und anderer kommunalpolitische Umstände kam es zur Gründung der Bürgerbewegung „Für Innsbruck“ unter dem späteren Tiroler Landeshauptmann Herwig van Staa (Le). Bei der Abstimmung im Jahr 1993, ob sich Innsbruck für die Olympischen Winterspiele des Jahres 2002 bewerben solle, erhielten die Nein-Stimmen 73,4 Prozent, was eine erhebliche Niederlage für die ÖVP-geführte Stadtregierung war. Daher war es kein Wunder, daß die ÖVP bei der Gemeinderatswahl des Jahres 1994 vom ersten auf den dritten Platz rutschte. Das bedeutete das Aus für Niescher als Kommunalpolitiker. Am 25. April 1994 trat er als Bürgermeister zurück, sein Nachfolger wurde Van Staa.

Niescher war noch Ehrenphilister der Helvetia Oenipontana Innsbruck im StV sowie der Tirolia Innsbruck im ÖKV. Besonders engagierte er sich im TirolerMKV, dessen Landesvorsitzender er von 1961 bis 1973 sowie von 1979 bis 1983 war. 2013 erhielt er den Ehrenring des MKV. Er war Bandphilister nachstehender MKV-Verbindungen (Reihenfolge nach der Bandverleihung): Görz zu Lienz, Ambronia Innsbruck, Nibelungia Hall, Sonnenberg Bludenz, Raeto Romania Landeck, Andechs Innsbruck, Sternkorona Hall, Cimbria Innsbruck, Alemannia Innsbruck und Amelungia Innsbruck. Ebenso war er Ehrenphilister der ehemaligen MKV-Verbindung Ernberg Reutte.

Niescher wurde auf dem Innsbrucker Westfriedhof begraben.

Quellen und Literatur:

Tiroler Tageszeitung, 23. 5. 2017.
fidibus, Zeitschrift des TMV, Nr. 137, Juni 2017, S. 8