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LR Sen.h.c. Johann Winetzhammer

LR Sen.h.c. Johann Winetzhammer

Ehrenmitgliedschaften: Austro-Danubia

Geboren: 04.04.1925, Steinhaus bei Wels (Oberösterreich)
Gestorben: 26.05.1986, zw. St. Pölten und Melk (tödl. Verkehrsunfall)
Landesrat (Oberösterreich), Mitglied des Bundesrates, Landtagsabgeordneter (Oberösterreich), Landesbeamter

Lebenslauf:

Winetzhammer wurde als Sohn eines Bauern geboren, der zwischen 1945 und 1961 Bürgermeister von Steinhaus war. Er absolvierte das Bundesrealgymnasium in Wels (Kriegsmatura 1943, Matura 1946), wurde jedoch 1943 zur Luftwaffe eingezogen und als Jagdflieger auf der Messerschmidt 109 ausgebildet, kam jedoch nie zu einem Kampfeinsatz. Er geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft und konnte nach Kriegsende schon zurückkehren, wo er dann die ordentliche Matura nachholte.

1946 trat Winetzhammer in den Landesdienst und wurde Sekretär bei Landeshauptmannstellvertreter Felix Kern (AW), dann von 1955 bis 1961 beim damaligen Landesrat Erwin Wenzl (AlIn), später Landeshauptmann. Daneben engagierte er sich in der (Jungen) ÖVP. So war er von 1959 bis 1968 Landesobmann der Jungen ÖVP und von 1958 bis 1967 ÖVP-Landesbildungsreferent. Zwischen 1949 und 1962 übte er zusätzlich die Funktion eines Klubsekretärs der ÖVP-Landtagsfraktion aus.

Sein Engagement in der ÖVP führte zu politischen Funktionen. Der oberösterreichische Landtag wählte Winetzhammer zum Mitglied des Bundesrates, dem er vom 6. Juli 1962 bis zum 17. November 1967 angehörte. 1967 kandidierte er bei den Wahlen für den oberösterreichischen Landtag, dem er dann vom 17. November 1967 bis zum 24. Oktober 1979 angehörte. Bei den Landtagswahlen der Jahre 1979 und 1985 kandidierte er zwar ebenfalls und wurde auch gewählt, nahm aber sein Mandat nicht an, da er in der Landesregierung saß. Im Landtag war er der Sprecher der ÖVP für den Bereich Bau- und Raumordnung. 1971 initiierte er ein eigenes Landesinstitut für Zeitgeschichtsforschung

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Nach dem Rücktritt von Landeshauptmann Erwin Wenzl rückte Winetzhammer am 19. Oktober 1977 als Landesrat nach und übernahm das Bauressort, zu dem auch die Raumordnung und der Umweltschutz gehörten. Diese Regierungsfunktion übte er bis zu seinem Tod aus. Er leitete die Aktion „Sauberes Oberösterreich“ in die Wege. Ebenso bemühte er sich um die Abwässerbeseitigung und intensivierte Maßnahmen zur Luftreinerhaltung.

Neben seinen politischen Funktionen hatte Winetzhammer auch solche im vorpolitischen Raum inne. So war er Sekretär des Katholischen Volksvereins für Oberösterreich, der aber nach 1945 nicht mehr diese Bedeutung hatte, und Vorstandsmitglied des Katholischen Preßvereins. Er war viele Jahre Leiter der Bildungshäuser Tollet bei Wels sowie dann St. Magdalena in Linz, dessen Errichtung ihm zu verdanken ist. Nach der Übernahme des „Linzer Volksblattes“ als „Neues Volksblatt“ durch die ÖVP im Jahr 1971 war er Herausgebervertreter. Ebenso war er Geschäftsführer der „Heimat-Werbung“. Aufgrund seiner Tätigkeit als Landesrat war er Mitglied der Aufsichtsräte der Pyhrn-Autobahn AG und der Austrian Airlines.

Durch seine Funktion als Landesobmann der Jungen ÖVP und andere Umstände war Winetzhammer beim Gründungsprozeß der Austro-Danubia involviert und wurde deren erstes Ehrenmitglied (Couleurname Dr. cer. Dietrich). Er wurde – was bei Ehrenmitgliedern nicht immer der Fall ist – ein begeisterter und engagierter CVer. So war er zwischen 1973 und 1975 Philistersenior der Austro-Danubia und von 1978 bis zu seinem Tod deren Ehrensenior.

Sein plötzlicher Unfalltod auf der Autobahn zwischen St. Pölten und Melk, beim dem nicht nur er, sondern auch sein Fahrer und sein Pressereferent tödlich verunglückten, war für alle, die ihm nahestanden, ein großer Schock. Und es waren nicht wenige, die Winetzhammer durch seine liebenswürdige, bescheidene und hilfsbereite Art für sich einnehmen konnte. Nach ihm wurde in Linz eine Straße benannt, und vor dem Bildungshaus St. Magdalena wurde zu seiner Erinnerung eine Steinstele errichtet. Er wurde auf dem Friedhof Linz-St. Magdalena begraben.

Quellen und Literatur:

Slapnicka, Harry: Oberösterreich. Die politische Führungsschicht ab 1945 (= Beiträge zur Zeitgeschichte Oberösterreichs). Linz 1989, S. 325f.