Lebenslauf:
Thanecker wurde auf den Namen Alfred getauft, absolvierte die Pflichtschulen in seiner Heimat und begann danach eine Ausbildung als Einzelhandelskaufmann bei der EBG Haustechnik GmbH & Co. KG in Schärding. Nachdem er auf dem zweiten Bildungsweg die Hochschulreife erlangt hat, trat er 1984 in das Chorherrenstift Reichersberg ein und nahm den Ordensnamen Werner an. 1988 legte er die feierliche Profeß ab. Nach Erlangung der Hochschulreife begann er das Studium an der Theologischen Fakultät der Universität Salzburg (Mag. theol. 1991) und wurde am 2. Juni 1991 zum Priester geweiht.
Bereits 1991 wurde Thanecker vom Propst Eberhard Franz Vollnhofer (S-B) zum Rentmeister des Stiftes berufen, war aber jedoch zusätzlich immer in verschiedenen, zum Stift gehörenden Pfarren in der Seelsorge eingesetzt. Als Rentmeister oblagen ihm die wirtschaftlichen Angelegenheiten des Stiftes, die zu Kontakten mit der Politik, der Wirtschaft und des Tourismus führten. In dieser Zeit erfolgten Umbauten im Stift. Er eröffnete im Stift u. a. einen Klosterladen sowie eine Vinothek und war 2004 maßgeblich am Erfolg der grenzüberschreitenden Oberösterreichisch-Bayerischen Landesausstellung beteiligt.
Nach der Resignation von Propst Vollnhofer wurde Thanecker am 16. Februar 2005 zum Propst gewählt. In dieser Funktion setzte er die Einbindung des Stiftes in den regionalen Innviertler Tourismus konsequent fort, was auch zu seiner Wahl zum Vorsitzenden des Innviertler Tourismusverbandes führte. Als begeisterter Biker initiierte er die jährliche Bikermesse in Reichersberg, zu der viele Motorradfahrer kamen. Er war auch an einer mehrteiligen Sendereihe des Bayerischen Fernsehens über die Klöster am Inn beteiligt.
2010 erlitt Thanecker eine Gehirnblutung, deren überstanden geglaubten Nachwirkungen ihn zwangen, am 17. Mai 2011 als Propst des Stiftes zu resignieren. Nach einer Rehabilitationsphase wirkte er als Seelsorger am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Linz, wo er letztlich an den Folgen seiner Krankheit starb.
Thanecker erhielt 1992 das Ehrenband der in Reichersberg ansässigen katholischen Ferialverbindung Batavia und fand damit Kontakt zum katholischen Verbindungswesen. Fünf Jahre später wurde ihm seitens der Austro-Danubia die Ehrenmitgliedschaft verliehen (Couleurname Fundator). Er engagierte sich in der Verbindung und im CV. Als die Austro-Danubia 1998/99 den Vorort innehatte, arbeitete er als Theologischer Referent im Vorortsausschuß mit. Im Januar 2004 übernahm er das Amt eines Verbindungsseelsorgers, das er bis zu seinem Tod ausübte. Seit Februar 2007 leitete er den Geinbergzirkel im oberösterreichischen CV.
Thanecker war im besten Sinne barock geprägt, setzte sich für die Weinkultur und die barocke Bildhauerdynastie Schwanthaler ein. Ein großer Erfolg wurden auch seine seine Klosteranekdoten. Thanecker wurde in der Prälatengruft der Stiftskirche Reichersberg beigesetzt.
Werke:
Geschlossen! Heiter-besinnliche Blicke hinter bayerisch-österreichische Klostermauern (2001).Quellen und Literatur:
Offizielle Parte des Stiftes ReichersbergKatholische Kirche in Oberösterreich. Pressemitteilung Nr. 136, 7. 8. 2014.
Mitteilung von Gerhard Jandl (Kb) an den Verfasser, 21. 8. 2014.