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Präs. i.R. Abg. z. NR a.D. Ing. Leopold Maderthaner

Präs. i.R. Abg. z. NR a.D. Ing. Leopold Maderthaner

Ehrenmitgliedschaften:

Geboren: 09.09.1935, Hausmening (nunmehr Amstetten, Niederösterreich)
Gestorben: 28.07.2007, Krems (Niederösterreich)
Nationalratsabgeordneter, Mitglied des Bundesrates, Präsident der Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft, Präsident des Österreichischen Wirtschaftsbundes, Gewerbetreibender

Lebenslauf:

Nach der Volks- und Hauptschule in Hausmening bzw. Amstetten besuchte Maderthaner die Höhere Technische Lehr- und Versuchsanstalt St. Pölten, Fachrichtung Elektrotechnik, wo er der MKV-Verbindung Nibelungia St. Pölten beitrat. Nach seiner Matura im Jahr 1955, die zur Führung des Titels Ingenieur berechtigte, trat er in den Dienst der Firma Siemens und gründete 1959 in Amstetten eine eigene Firma für Leuchtreklame (NEON Maderthaner), die zuletzt rd. 40 Mitarbeiter beschäftigte und die er im März 2007 verkaufte.

Ab 1968 engagierte sich Maderthaner in der niederösterreichischen Handelskammer bzw. im Wirtschaftsbund. Von 1972 bis 1985 gehörte er dem Stadtrat von Amstetten an. Ab 1984 war er Hauptbezirksobmann des Wirtschaftsbundes und ÖVP-Hauptbezirksobmann von Amstetten. Dadurch wurde er am 21. Juni 1979 vom niederösterreichischen Landtag in den Bundesrat entsandt, dem er vom 21. Juni 1979 bis zum 28. Februar 1989 angehörte. Vom 1. März 1989 bis zum 6. November 1994, vom 13. Dezember 1994 bis zum 7. Mai 1995 sowie vom 15. Januar 1996 bis zum 30. Juni 2001 war er Nationalratsabgeordneter.

Entscheidender waren jedoch seine Funktionen in der Interessensvertretung. Von 1975 bis 1986 war er Landesinnungsmeisterstellvertreter der Kunststoffverarbeiter. 1986 wurde Maderthaner in den Landesvorstand des Wirtschaftsbundes sowie zum Präsidenten der Kammer der gewerblichen Wirtschaft für Niederösterreich und am 30. September 1989 zum Präsidenten des Österreichischen Wirtschaftsbundes gewählt. Im Dezember 1990 legte er seine Funktion als Präsident der niederösterreichischen Kammer zurück und wurde zum Präsidenten der Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft gewählt. Hier und beim Wirtschaftsbund war er der Nachfolger des langjährigen Präsidenten Rudolf Sallinger. Präsident beim Wirtschaftsbund war er bis 1999, bei der Bundeskammer bis 2000. Maderthaners Sekretär von 1996 bis 2000 war Helmar Kögl (Dan), der dann ab 1998 Vorsitzender der Verbandsführung des ÖCV war.

Wegen nicht ordnungsgemäß deklarierter Spenden geriet Maderthaner in Kritik und zog sich daher um 2000 von seinen Funktionen zurück. Nachfolger als Kammer- und Wirtschaftsbundpräsident wurde Christoph Leitl (Kb EM).

Als Wirtschaftskammer- und Wirtschaftsbundpräsident gestaltete Maderthaner das letzte Jahrzehnt des letzten Jahrtausends als konsensualer Sozialpartner und Wirtschaftspolitiker mit Handschlagqualität entscheidend mit. Er war ein energischer Vertreter der Integration Österreichs in der EU, wo er bei den Beitrittsverhandlungen entscheidend mitwirkte. Ebenso betonte er die Bedeutung der Exportwirtschaft. In seinen Amtszeiten als Präsident der Kammer Niederösterreich und der Bundeskammer fielen u. a. der Ausbau des Wirtschaftsförderungsinstituts St. Pölten, die Errichtung der Gründer- und Technologiezentren in Österreich, die Forcierung der Förderung des Lehrlingnachwuchses, die Gründung der Ökologischen Berufsberatung und der Betriebshilfe für Unternehmer.

Maderthaner starb nach längerer Krankheit und wurde auf dem Alten Städtischen Friedhof in Amstetten beigesetzt.

Quellen und Literatur:

Biographisches Handbuch der österreichischen Parlamentarier 1918–1993. Hg. von der Parlamentsdirektion. Wien 1993, S. 356.
Kleine Zeitung, 29. 7. 2007.
Niederösterreichische Wirtschaft (NÖWI), 10. 8. 2007.