Lebenslauf:
Gruber wurde als Sohn eines Fräsers geboren und besuchte in Herzogenburg die Volksschulee sowie kurz die Hauptschule. Er ging dann auf das Gymnasium in Linz und wechselte 1938 auf das Gymnasium in St. Pölten, wo er 1939 maturierte. Anschließend wurde er zum Arbeitsdienst und im Dezember 1939 zur Luftwaffe eingezogen. 1945 kehrte er aus der Kriegsgefangenschaft zurück und begann das Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (Dr. iur. 1948), wo er der Raeto-Danubia beitrat (Couleurname Dr. rer. Cicero). Als 1987 Christian Konrad, der spätere Generalanwalt des Österreichischen Raiffeisenverbandes, Ehrenmitglied der Raeto-Danubia wurde, erkor er sich Gruber zum Leibburschen.
Nach kurzer Gerichtspraxis trat Gruber im November 1948 in den Dienst der Raiffeisen Zentralkasse Niederösterreich. Nach Tätigkeiten in verschiedenen Abteilungen, u. a. als Sekretär des damaligen Direktors Rudolf Rasser (NdW), wurde er mit dem Aufbau der Rechtsabteilung betraut, in deren Rahmen er in der Beratung von Rechtsangelegenheiten tätig war. Daneben war er auch als Lehrer an der Genossenschaftsschule eingesetzt. In diesen Funktionen hat er geholfen, die Leistungsfähigkeit des genossenschaftlichen Kreditwesens zu steigern. 1954 erfolgte seine Ernennung zum Direktor-Stellvertreter und 1960 seine Bestellung zum Direktor und Geschäftsführer-Stellvertreter. 1967 wurde er als Nachfolger von Rudolf Rasser (NdW) zum Zentraldirektor bzw. Geschäftsführer und 1976 zum Generaldirektor der Raiffeisen-Zentralkasse Niederösterreichs GmbH ernannt. 1975 wurde ihm der Titel Kommerzialrat verliehen. 1981 legte er die Geschäftsführung zurück und wurde Obmann der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien.
Darüber hinaus war Gruber noch Vorsitzender der Aufsichtsräte der Raiffeisen Zentralbank Österreichs AG, der AGRANA Beteiligungs AG, der SUGANA Zucker GmbH, der AGENA Stärke GmbH und der Oberösterreichischen Stärke- und Chemische Industrie GmbH. Er war auch Obmann der der Sektion Geld-, Kredit- und Versicherungen der Kammer der gewerblichen Wirtschaft Niederösterreichs. Weiters war er zeitweise auch Mitglied des Vorstands der Tullner Zuckerfabrik AG. 1990 zog er sich von seinen Funktionen bei Raiffeisen gänzlich zurück.
Gruber war in den mehr als 40 Jahren seiner beruflichen Tätigkeit maßgeblich am Aufbau der österreichischen Raiffeisen-Geldorganisation beteiligt. Besondere Schwerpunkte bildeten dabei das Bildungswesen und die Öffentlichkeitsarbeit. Er starb rund zwei Monate vor seinem 95. Geburtstag und wurde auf dem Friedhof Wien-Grinzing beigesetzt (24/2/26).