Lebenslauf:
Schmittner trat im Herbst 1912 in die Gendarmerie ein, die damals ein Teil der k. k. Landwehr war, und war in den folgenden Jahren als Postenkommandant in verschiedenen Orten eingesetzt. 1924 bis 1926 absolvierte er die Offiziersakademie der Gendarmerie und war danach als Abteilungskommandant sowie bei der Disziplinaroberkommission eingesetzt. Während dieser Zeit studierte er nebenberuflich an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (Dr. iur.), wo er der Rudolfina beitrat (Couleurname Dareus).
Zuletzt vor dem Anschluß war Schmittner als Major Abteilungskommandant in Krems/Donau. Er wurde am 13. März 1938 verhaftet und kam zuerst in Polizeihaft. Mit dem ersten Transport, dem sog. „Prominententransport“, wurde er ins KZ Dachau eingeliefert, wo er vom 2. April 1938 bis 27. September 1939 war. Dann wurde er ins KZ Flossenbürg überstellt, von wo er am 2. März 1940 nach Dachau zurückkehrte, Am 20. April 1940 (anläßlich des Geburtstages von Adolf Hitler) wurde er aus dem KZ entlassen. Von seinem Posten wurde er natürlich enthoben und mit 50 Prozent des Ruhegenusses in den Ruhestand geschickt.
Um der drohenden Einziehung zum Volkssturm zu entgehen, begab sich Schmittner im Frühjahr 1944 nach Tirol, wo er im Zillertal eine Widerstandsbewegung organisierte. Nach dem Zweiten Weltkrieg trat er wieder seinen Dienst bei der Gendarmerie an und wurde mit 1. September 1945 zum Landesgendarmeriekommandanten des Burgenlands ernannt, wo er wesentlich an deren Aufbau in diesem Bundesland mitwirkte. Daneben wurde er mit der Redigierung der Disziplinarvorschrift der Gendarmerie beauftragt und zum Vorsitzenden der Disziplinaroberkommission ernannt.
Unbeschadet dieser Aufgaben wurde Schmittner – inzwischen Oberst – Anfang 1950 als Nachfolger von Josef Kimmel (Rd) zum stellvertretenden Leiter der Abteilung 5 (Gendarmeriezentralkommando) im Bundesministerium des Inneren ernannt, als dieser zum Gendarmeriezentralkommandanten bestellt wurde. Mit 1. Januar 1953 wurde Schmittner zum Gendarmeriegeneral ernannt, mit Ende 1953 ging er in Ruhestand. Er wurde auf dem Friedhof in Wien-Rodaun (N/2/132C) begraben.
Quellen und Literatur:
Aktenbestand der Ehrenzeichenkanzlei der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei (Kabinettsvizedirektor Heinz Hafner Am, Mitteilung 1. 12. 2017).https://www.stevemorse.org/dachau/dachau.php
Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Hg. von Peter Krause (Rt-D), Herbert Reinelt und Helmut Schmitt. Zweite wesentlich erweiterte Auflage. Teil 2: Kuhl, Manfred (F-B): Ergänzungsband Biographien. Wien 2020, S. 303.