Lebenslauf:
Flandorfer besuchte nach der Volksschule das Realgymnasium in Stockerau, wo er bei der katholischen Pennalie (später MKV) Herulia aktiv war. Nach der Matura im Jahr 1925 begann er das Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (abs. iur. 1930, Dr. iur. 1931), wo er der Rudolfina beitrat (Couleurname Ingo). Einer seiner Leibfüchse war Theodor Veiter (ehemals Rd).
Nach der Absolvierung der Gerichtspraxis 1930/31 am Bezirksgericht Stockerau und dem Landesgerichts für Zivilrechtssachen in Wien wollte Flandorfer zuerst die Richterlaufbahn einschlagen, was aber wegen der Aufnahmesperre nicht gelang. Daher begann er die Rechtsanwaltslaufbahn und legte auch im April 1937 die Anwaltsprüfung ab. Mit 1. Oktober 1937 gelang ihm jedoch die Übernahme in den Gerichtsdienst und war zuerst bei steirischen Bezirksgerichten eingesetzt (Stainz, Judenburg, Rottenmann, Eisenerz und Liezen).
Ende 1948 übersiedelte Flandorfer nach Linz, wo er ab 15. Dezember 1948 beim Landesgericht tätig war. Ab 1. Januar 1957 war er Senatsvorsitzender, 1970 Vizepräsident und 1971 für ein Jahr Präsident. Hier war er Mitbegründer des oberösterreichischen Resozialisierungszentrums und dessen Obmann seit der Gründung bis Anfang der achtziger Jahre. Mit 1. Januar 1972 ging er in den Ruhestand.
Flandorfer engagierte sich im ÖCV. Bereits im Oktober 1949 wurde er Vorsitzender des Linzer Philisterzirkels, welche Funktion er bis 1952 ausübte. Am 12. September 1953 wurde er zum Vorsitzenden des Altherrenlandesbundes Oberösterreich gewählt, welche Funktion er bis zum 22. September 1956 ausübte. Im Rahmen der Cartellversammlung 1955 wurde er zum Vorsitzenden des Altherrenländerrates gewählt und war somit Mitglied der Verbandsführung (entsprach dem heutigen Vorstand der Verbandsführung). Die Funktion übte er bis zur Cartellversammlung 1957 aus. 1954 war er einer der Gründer der oberösterreichischen „Studentenhilfe“, die 1958 in „Verein zur Förderung des beruflichen Nachwuchses in der Wirtschaft“ unbenannt wurde. Dessen Obmann war er dann von 1967 bis 1973.
Flandorfer konnte in den letzten Jahren seines Lebens sein Haus alleine nicht mehr verlassen und war schwer geh- sowie sehbehindert.
Quellen und Literatur:
Hundert (100) Jahre CV in Oberösterreich. Unter Mitarbeit von Harry Slapnicka, Franz Wilfingseder (AIn) und Friedrich Engelmann (BbW). Linz o. J. (1980), S. 134.Kontakt, Zeitschrift der K. Ö. St. V. Rudolfina, 30. Jahrgang, Nr. 7, Dezember 1996, S 14.