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HS Prof. Prior Feldkurat Ildefons Georg Prinz von und zu Liechtenstein , OSB

HS Prof. Prior Feldkurat Ildefons Georg Prinz von und zu Liechtenstein , OSB

Ehrenmitgliedschaften: Nordgau Wien

Geboren: 22.02.1880, Wien
Gestorben: 14.04.1931, Deutschlandsberg (Steiermark)
Hochschulprofessor (Dogmatik), Prior der Abtei Emaus Prag, Ordenspriester (OSB)

Lebenslauf:

Liech­ten­stein wurde als jüngs­ter Sohn des Aloys Prinz von und zu Liech­ten­stein sowie sei­ner Ge­mah­lin Hen­ri­et­te, geb. Prin­zes­sin von und Liech­ten­stein, ge­bo­ren und auf die Namen Georg Hart­mann Jo­seph Maria Mat­thi­as ge­tauft. Sein äl­te­rer Bru­der war der Vater des spä­ter re­gie­ren­den Fürs­ten Franz Josef II. von und zu Liech­ten­stein.

Liech­ten­stein wuchs in Wien im Schloß Liech­ten­stein (9. Be­zirk) auf. Nach dem im Hoch­adel üb­li­chen pri­va­ten Un­ter­richt (an­statt der Volks­schu­le) ging er auf das Schot­ten­gym­na­si­um, wo er 1899 die Ma­tu­ra ab­leg­te. Da­nach be­schloß er, in den Be­ne­dik­ti­ner­or­den ein­zu­tre­ten, und wähl­te dazu das Klos­ter Emaus (Emau­zy) in Prag. Die­ses wurde von Kai­ser Karl IV. im 14. Jahr­hun­dert ge­grün­det und durch­leb­te eine wech­sel­haf­te Ge­schich­te. 1880 wur­den dort die auf­grund des Kul­tur­kamp­fes aus­ge­wie­se­nen Mön­che aus dem Klos­ter Beu­ron auf­ge­nom­men, das da­mals in dem zu Preu­ßen ge­hö­ren­den Fürs­ten­tum Ho­hen­zol­lern-Sig­ma­rin­gen lag. Liech­ten­stein bekam den Or­dens­na­men Il­de­fons nach dem hl. Il­de­fons von To­le­do (7. Jahr­hun­dert).

Nach der ein­fa­chen Pro­feß An­fang 1901 be­gann Il­deo­fons sein Theo­lo­gie­stu­di­um an der Be­ne­dik­ti­ner-Hoch­schu­le San An­sel­mo in Rom, das er 1906 be­en­de­te. Am 22. Sep­tem­ber 1906 wurde er in Prag zum Pries­ter ge­weiht. Da­nach war er Re­li­gi­ons­leh­rer an einer deut­schen Schu­le in Prag und Re­li­gi­ons­pro­fes­sor am Sacre Coeur in Prag-Smi­chov. 1912 wurde er zum Prior der Abtei Emaus ge­wählt. An­fang 1914 er­krank­te er und be­fand sich zur Er­ho­lung eine zeit­lang auf Schloß Hol­len­egg (Deutsch­lands­berg, Stei­er­mark). Von dort wurde er auf den frei­ge­wor­de­nen Lehr­stuhl für Dog­ma­tik an die Hoch­schu­le San An­sel­mo in Rom be­ru­fen, mußte je­doch diese Stel­le im Mai 1915 nach der Kriegs­er­klä­rung Ita­li­ens an Ös­ter­reich-Un­garn auf­ge­ben.

Il­de­fons mel­de­te sich dann als Mi­li­tär­seel­sor­ger und war k. u. k. Feld­ku­rat an der Ti­ro­ler Front. Nach dem Krieg wur­den 1919 die deut­schen Mön­che aus Emaus aus­ge­wie­sen. Ob­wohl ihn das als liech­ten­stei­ni­schen Staat­bür­ger nicht be­traf, nahm er die Stel­le eines Haus­seel­sor­gers bei dem in die­sem Jahr ge­grün­de­ten Be­ne­dik­ti­ne­rin­nen­klos­ter St. Ga­bri­el auf Schloß Bert­hold­stein in Pertl­stein (da­mals Be­zirk Feld­bach, nun­mehr Be­zirk Süd­ost­stei­er­mark) an, wel­che er bis 1927 be­klei­de­te. Da­nach kehr­te er – be­reits lei­dend – nach Emaus zu­rück. Je­doch ver­schlech­ter­te sich seine Ge­sund­heit zu­neh­mend, so daß ihm er­laubt wurde, auf Schloß Frau­en­thal in Deutsch­lands­berg bei sei­ner Fa­mi­lie Auf­ent­halt zu neh­men, wo er dann auch starb.

Il­de­fons wurde auf dem Fried­hof in Prag-Vyšehrad be­gra­ben, wo u. a. auch An­to­nin Dvorak, Fried­rich Sme­t­a­na und Ra­fa­el Ku­be­lik lie­gen.

Quellen und Literatur:

Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein 31 (1931), S. 13–22.