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Mag. Erich Sigl

Mag. Erich Sigl

Urverbindung: Nibelungia (20.10.1917)

Geboren: 20.06.1896, Groß-Siegharts (Bezirk Waidhofen/Thaya, Niederösterreich)
Gestorben: 02.05.1992, Bad Ischl (Bezirk Gmunden, Oberösterreich)
Mitglied des Rates der Stadt Wien, Apotheker

Lebenslauf:

Sigl wurde als Sohn eines Lehrers und späteren Bezirksschulinspektors geboren. Die ersten vier Klassen des Gymnasiums absolvierte er in St. Pölten, wechselte dann aber, um sich das Griechisch zu ersparen, an das Realgymnasium in Stockerau, wo er bei der katholischen Pennalie (später MKV) Herulia aktiv wurde. Nach der Matura im Jahr 1914 war er kurz Praktikant in einer Apotheke in Krems und begann dann das Studium der Pharmazie an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien (Mag. pharm.1920). Sein Leibfuchs war Jaro Sterbik-Lamina sen. (NbW), später erster Kartellvorsitzender des MKV.

Nach Kriegsausbruch meldete er sich zu den Kaiserjägern (letzter Dienstgrad Leutnant der Reserve; Auszeichnungen: Militärverdienstkreuz mit der Kriegsdekoration und Schwertern, Signum laudis am Bande der Tapferkeitsmedaille und mit Schwertern, silberne Tapferkeitsmedaille I. Klasse, bronzene Tapferkeitsmedaille, Kaiser-Karltruppenkreuz, Verwundetenmedaille). Das Kriegsende erlebte er in Odessa (Ukraine).

Während eines Heimaturlaubs trat Sigl der Nibelungia bei (Couleurname Dr. cer. Ortwin), wo er auch Senior war. Nach seinem Studium wurde er in Wien Apotheker und in der Folge Inhaber der Adler Apotheke auf der Simmeringer Hauptstraße. Daneben engagierte er sich in der beruflichen Interessenvertretung, so daß er nach Errichtung des „Ständestaates“ als Vertreter der freien Berufe in den Rat der Stadt Wien berufen wurde, dem er von November 1934 bis zum 13. März 1938 angehörte. Dieser entsprach dem früheren Landtag bzw. Gemeinderat von Wien.

Sigl engagierte sich auch in der Nibelungia und war in den Jahren 1930 bis 1938 und 1945/46 deren Philistersenior. Unter seiner Ägide erfolgte Ende 1936 die Wahl Ottos von Habsburg-Lothringen zum „Hohen Schirmherren“ (Ehrenmitglied), trotzdem setzte Sigl durch, daß auf der Reversseite der Verbindungsfahne die Farben Rot-Weiß-Rot als Bekenntnis zur Republik Österreich Aufnahme fanden. Nach dem Zweiten Weltkrieg machte er sich um den Wiederaufbau der Verbindung verdient.

Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte Sigl zusammen mit seiner Frau im Altersheim in Bad Ischl, wo er auch zuerst begraben wurde. Endgültig wurde er dann auf dem Wiener Zentralfriedhof beigesetzt. Er war auch Ehrenphilister der MKV-Verbindungen Ostaricia Wien und Kuenring Krems.

Quellen und Literatur:

Hundert (100) Jahre Nibelungia. Festschrift zum hundertsten Stiftungsfest der Katholisch-Österreichischen Studentenverbindung Nibelungia zu Wien im ÖCV. Wien 2008, S. 71f.