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em. Univ.-Prof. DDr. Karl Wenger

em. Univ.-Prof. DDr. Karl Wenger

Urverbindung: Kürnberg (11.06.1947)

Geboren: 03.08.1923, Linz
Gestorben: 24.04.2000, Wien
Universitätsprofessor (Öffentliches Recht), WCV-Senior

Lebenslauf:

Wen­ger stamm­te aus Linz und ab­sol­vier­te dort 1942 das Gym­na­si­um. An­schlie­ßend wurde er zur Deut­schen Wehr­macht ein­ge­zo­gen und ge­riet in Kriegs­ge­fan­gen­schaft. Nach dem Krieg be­gann er das Stu­di­um der Phi­lo­so­phie und So­zio­lo­gie an der Phi­lo­so­phi­schen Fa­kul­tät der Uni­ver­si­tät Wien (Dr. phil. 1949), wo er dem Kürn­berg bei­trat (Cou­leur­na­me Bru­tus). Im Stu­di­en­jahr 1949/50 war er WCV-Se­ni­or. An­schlie­ßend be­gann er das Stu­di­um an der Rechts- und Staats­wis­sen­schaft­li­chen Fa­kul­tät der Uni­ver­si­tät Wien (Dr. iur. 1954).

Wen­ger trat 1950 als Ver­trags­be­diens­te­ter in den Dienst des Un­ter­richts­mi­nis­te­ri­ums, wech­sel­te je­doch be­reits 1951 in das Zen­tral­bü­ro für ERP-An­ge­le­gen­hei­ten des Bun­des­kanz­ler­am­tes. 1956 wech­sel­te er in die wirt­schafts­po­li­ti­sche Ab­tei­lung der Kam­mer für ge­werb­li­che Wirt­schaft Wien. Dort baute er das nicht mehr exis­tie­ren­de In­sti­tut für an­ge­wand­te So­zi­al- und Wirt­schafts­for­schung auf, deren Lei­tung er 1961 über­nahm. Die­ses gab u. a. eine an­ge­se­he­ne Schrif­ten­rei­he her­aus, in der u. a. Dis­ser­ta­tio­nen er­schie­nen, deren Ver­fas­ser teil­wei­se für deren Ab­fas­sung am In­sti­tut an­ge­stellt waren. So u. a. Claus J. Raidl (Baj).

Wen­ger be­gann da­ne­ben eine wis­sen­schaft­li­che Lauf­bahn im Fach Ver­wal­tungs­recht, für das er sich 1969 an der Rechts­wis­sen­schaft­li­chen Fa­kul­tät der Uni­ver­si­tät Wien für All­ge­mei­nes und Ös­ter­rei­chi­sches Ver­wal­tungs­recht sowie für Ver­wal­tungs­leh­re unter be­son­de­rer Be­rück­sich­ti­gung der Wirt­schafts­ver­wal­tung ha­bi­li­tier­te. Be­reits mit Ent­schlie­ßung vom 15. De­zem­ber 1969 wurde er dort zum or­dent­li­chen Uni­ver­si­täts­pro­fes­sor für Öf­fent­li­ches Recht mit be­son­de­rer Be­rück­sich­ti­gung des Wirt­schafts­ver­wal­tungs­rechts er­nannt. Im Stu­di­en­jahr 1983/84 war er Dekan der Rechts­wis­sen­schaft­li­chen Fa­kul­tät. 1993 wurde er eme­ri­tiert. Wen­ger war einer der be­deu­tends­ten Wirt­schafts­ju­ris­ten Ös­ter­reichs der zwei­ten Hälf­te des 20. Jahr­hun­derts und ver­öf­fent­lich­te zahl­rei­che be­deu­ten­de Werke in die­sem Fach­ge­biet. Er wurde auf dem Fried­hof Wien-Hiet­zing (73/11/42) be­gra­ben.

Werke:

(Auswahl)
Drieschs Weg von der Biologie zur Metaphysik. Eine forschungsgeschichtliche Analyse (1949).
Elemente der Preisbildung (1959).
Perspektiven und Grenzen der Preispolitik (1960).
Die öffentliche Unternehmung. Ein Beitrag zur Lehre der Wirtschaftsverwaltung und zur Theorie des Wirtschaftsverwaltungsrechts (1969).
Das Recht der öffentlichen Aufträge (1977).
Ausgewählte Probleme des öffentlichen Vergabewesens (1978).
Grundriß der Verwaltungslehre (1983).
Grundriß des österreichischen Wirtschaftsrechts. Zwei Bände (1989/90).

Quellen und Literatur:

Aktenbestand der Ehrenzeichenkanzlei der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei (Kabinettsdirektor i. R. Heinz Hafner Am, Mitteilung 3. 8. 2020).
Polgar, Michael (Kb): 100 Jahre K. Ö. St. V. Kürnberg 1900–2000. Wien 2000, 348f.
Beiträge zum Wirtschaftsrecht. Festschrift für Karl Wenger zum 60. Geburtstag. Hg. von Karl Korinek (F-B EM). Wien 1983.