Lebenslauf:
Salzmann wurde als Sohn des Bürgermeisters von Wels, oberösterreichischen Landtagsabgeordneten und Mitglieds des Bundesrates Karl Aubert Salzmann (Cl) geboren. Nach der Volksschule in Wels besuchte er das nicht mehr existierende Jesuitenkolleg „Stella matutnina“ in Feldkirch (Vorarlberg), wo er 1927 mit Auszeichnung maturierte.
Danach begann Salzmann das Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz, wo er der Carolina beitrat (Couleurname Adam). Nach Studienaufenthalten in London, Innsbruck und Paris beendete er sein Studium in Wien (Dr. iur, Ende 1932), wo er bei der Norica verkehrsaktiv war. Nach der Gerichtspraxis am Bezirksgericht Wien-Favoriten sowie am Exekutionsgericht und Oberlandesgericht Wien schlug er die Anwaltslaufbahn ein. Als Rechtsanwaltsanwärter war er zuerst in Wels und in Dornbirn tätig, mußte aber dann 1938 aus politischen Gründen nach Wien übersiedeln.
Dort legte Salzmann die Rechtsanwaltsprüfung ab. Er war als Rechtsanwalt zuerst in Wien und dann vor allem in Wels tätig. 1941 wurde er zur Deutschen Wehrmacht eingezogen und war zuerst bei der Fliegerabwehr (Flak) und dann bei der Artillerie eingesetzt. 1945 geriet er in US-Kriegsgefangenschaft, aus der er 1946 nach Wels zurückkehrte. Danach nahm er wieder seinen Beruf als Rechtsanwalt auf.
Salzmann engagierte sich in der Kommunalpolitik bzw. in der ÖVP. 1949 kandidierte er für den Gemeinderat von Wels, wurde gewählt und gehörte diesem nach Wiederwahlen bis 1967 an. 1955 wurde er in den Stadtsenat (Wels ist eine Stadt mit eigenem Statut und hat daher eine Magistratsverfassung) und 1957 zusätzlich zum Vizebürgermeister gewählt, welche Funktion er bis 1967 bekleidet hatte. Eine Zeitlang war er ÖVP-Hauptbezirksparteiobmann von Wels.
Als Stadtsenatsmitglied betreute Salzmann die kulturellen Angelegenheiten. In dieser Funktion war er u. a. für die Renovierung historischer Bauten (profane wie kirchliche) zuständig. In seiner Amtszeit wurden an historischen Bauten Gedenktafeln angebracht. Ebenso war er für die Museen zuständig. Durch seine Initiative wurde das Sterbezimmer von Kaiser Maximilian I. († 1519) neu ausgestaltet und das alte Sparkassengebäude erworben, wo das Stadtmuseum, das Stadtarchiv und die Kulturverwaltung untergebracht wurde.
Salzmann war auch Ehrenphilister der MKV-Verbindung Traungau Wels sowie der KÖL Saxo-Meiningia Linz und wurde auf dem Stadtfriedhof Wels beigesetzt. Sein Enkel ist Engelbert Salzmann (Rd).
Quellen und Literatur:
Aktenbestand der Ehrenzeichenkanzlei der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei (Kabinettsdirektor i. R. Heinz Hafner Am, Mitteilung 24. 3. 2023).Verbindungsarchiv Carolina. Parte.
Verbindungsarchiv Norica. Personalstandesblatt.