Lebenslauf:
Weiser begann nach der Matura in Graz im Jahr 1906 zuerst mit dem Studium an der Philosophischen Fakultät der Universität Graz. Im März 1908, nach dem dritten Semester, trat er als Novize in das Zisterzienserstift Rein bei Graz ein und erhielt den Ordensnamen Norbert. In der Folge wurde er zum Studium der Theologie nach Innsbruck geschickt und wohnte im von den Jesuiten geleiteten Canisianum. 1910 verließ er den Orden und begann das Studium an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (Dr. iur. 1914). Nebenbei verdiente er sich das Studium als Instruktor am Jesuitenkollegium in Kalksburg bei Wien.
Nach seinem Studium bzw. während des Ersten Weltkriegs war Weiser als Konzeptspraktikant bei Gerichten in Wien, in Troppau (Österr. Schlesien; nunmehr Opava, Tschechien) sowie in Feldkirch (Vorarlberg) tätig. Dort war er nebenbei auch Instruktor am Jesuitenkolleg Stella matutina. Danach war er bis 1920 bei der Österreichischen Tabakregie, um eine Beamtenlaufbahn im Bundesministerium für Finanzen zu beginnen. Obwohl bereits berufstätig trat er als 39-jähriger und an der Hochschule für Welthandel Inskribierter der Austria Wien bei (Coleurname Reinhard). Sein Leibbursch war Eduard Mayller (AW), später auch Finanzbeamter und ÖCV-Amtsträger.
Mit 27. November 1933 wurde Weiser zum Präsidenten der Finanzlandesdirektion für Tirol in Innsbruck ernannt. Er fand dort rasch Kontakt zum örtlichen CV und wurde Bandphilister der Austria Innsbruck und der Leopoldina. Bereits am 21. Oktober 1935 wechselte er als Präsident der Finanzlandesdirektion für die Steiermark nach Graz.
Gleich nach dem Anschluß wurde Weiser am 13. März 1938 verhaftet und ins Polizeigefängnis Graz gebracht, jedoch schon am 19. März wieder freigelassen. Von seiner Tätigkeit als Präsident der Finanzlandesdirektion wurde er beurlaubt und dann am 2. November 1938 fristlos entlassen. Bereits am 20. April 1938 wurde er neuerlich verhaftet und am 25. September 1938 in das KZ Buchenwald überstellt, wo er dem Strafkommando zugeteilt wurde. Dort blieb er bis zum 25. Oktober 1939 und wurde danach zuerst in das landesgerichtliche Gefängnis Graz und dann in das von Wien überstellt. Nicht zuletzt durch Bemühungen seines Sohnes wurde er am 23. Dezember 1939 entlassen.
Danach übte Weiser verschiedene Tätigkeiten aus, so beim Finanzamt in Feldkirch und in der Rechtsabteilung einer Münchener Firma. Nach dem Krieg wurde er als Präsident der Finanzlandesdirektion für die Steiermark rehabilitiert, wechselte jedoch Anfang 1947 als Präsident der Finanzlandesdirektion für Tirol und Vorarlberg nach Innsbruck. Als solcher ging er Ende 1951 in Pension. Er verstarb nach einem Schlaganfall und einer Gehirnblutung und wurde auf dem Neuen Friedhof Mühlau in Innsbruck beigesetzt.
Quellen und Literatur:
Verbindungsarchiv Austria Wien Bild (Richard Huka, 27. 12. 2017).Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Hg. von Peter Krause (Rt-D), Herbert Reinelt und Helmut Schmitt. Zweite wesentlich erweiterte Auflage. Teil 2: Kuhl, Manfred (F-B): Ergänzungsband Biographien. Wien 2020, 384f.