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Präs. i.R. Dr. Eduard Weiser

Präs. i.R. Dr. Eduard Weiser

Urverbindung: Austria-Wien (02.03.1927)

Bandverbindungen: Le, AIn

Geboren: 08.07.1888, Graz
Gestorben: 06.09.1954, Innsbruck
Präsident der Finanzlandesdirektionen Innsbruck und Graz
Politische Haft: 1938/39 Polizeihaft und KZ Buchenwald

Lebenslauf:

Wei­ser be­gann nach der Ma­tu­ra in Graz im Jahr 1906 zu­erst mit dem Stu­di­um an der Phi­lo­so­phi­schen Fa­kul­tät der Uni­ver­si­tät Graz. Im März 1908, nach dem drit­ten Se­mes­ter, trat er als No­vi­ze in das Zis­ter­zi­en­ser­stift Rein bei Graz ein und er­hielt den Or­dens­na­men Nor­bert. In der Folge wurde er zum Stu­di­um der Theo­lo­gie nach Inns­bruck ge­schickt und wohn­te im von den Je­sui­ten ge­lei­te­ten Ca­ni­sia­num. 1910 ver­ließ er den Orden und be­gann das Stu­di­um an der Rechts­wis­sen­schaft­li­chen Fa­kul­tät der Uni­ver­si­tät Wien (Dr. iur. 1914). Ne­ben­bei ver­dien­te er sich das Stu­di­um als In­struk­tor am Je­sui­ten­kol­le­gi­um in Kalks­burg bei Wien.

Nach sei­nem Stu­di­um bzw. wäh­rend des Ers­ten Welt­kriegs war Wei­ser als Kon­zept­s­prak­ti­kant bei Ge­rich­ten in Wien, in Trop­pau (Ös­terr. Schle­si­en; nun­mehr Opava, Tsche­chi­en) sowie in Feld­kirch (Vor­arl­berg) tätig. Dort war er ne­ben­bei auch In­struk­tor am Je­sui­ten­kol­leg Stel­la ma­tu­ti­na. Da­nach war er bis 1920 bei der Ös­ter­rei­chi­schen Ta­bak­re­gie, um eine Be­am­ten­lauf­bahn im Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Fi­nan­zen zu be­gin­nen. Ob­wohl be­reits be­rufs­tä­tig trat er als 39-jäh­ri­ger und an der Hoch­schu­le für Welt­han­del In­skri­bier­ter der Aus­tria Wien bei (Coleur­na­me Rein­hard). Sein Leib­bursch war Edu­ard Mayl­ler (AW), spä­ter auch Fi­nanz­be­am­ter und ÖCV-Amts­trä­ger.

Mit 27. No­vem­ber 1933 wurde Wei­ser zum Prä­si­den­ten der Fi­nanz­lan­des­di­rek­ti­on für Tirol in Inns­bruck er­nannt. Er fand dort rasch Kon­takt zum ört­li­chen CV und wurde Band­phi­lis­ter der Aus­tria Inns­bruck und der Leo­pol­di­na. Be­reits am 21. Ok­to­ber 1935 wech­sel­te er als Prä­si­dent der Fi­nanz­lan­des­di­rek­ti­on für die Stei­er­mark nach Graz.

Gleich nach dem An­schluß wurde Wei­ser am 13. März 1938 ver­haf­tet und ins Po­li­zei­ge­fäng­nis Graz ge­bracht, je­doch schon am 19. März wie­der frei­ge­las­sen. Von sei­ner Tä­tig­keit als Prä­si­dent der Fi­nanz­lan­des­di­rek­ti­on wurde er be­ur­laubt und dann am 2. No­vem­ber 1938 frist­los ent­las­sen. Be­reits am 20. April 1938 wurde er neu­er­lich ver­haf­tet und am 25. Sep­tem­ber 1938 in das KZ Bu­chen­wald über­stellt, wo er dem Straf­kom­man­do zu­ge­teilt wurde. Dort blieb er bis zum 25. Ok­to­ber 1939 und wurde da­nach zu­erst in das lan­des­ge­richt­li­che Ge­fäng­nis Graz und dann in das von Wien über­stellt. Nicht zu­letzt durch Be­mü­hun­gen sei­nes Soh­nes wurde er am 23. De­zem­ber 1939 ent­las­sen.

Da­nach übte Wei­ser ver­schie­de­ne Tä­tig­kei­ten aus, so beim Fi­nanz­amt in Feld­kirch und in der Rechts­ab­tei­lung einer Mün­che­ner Firma. Nach dem Krieg wurde er als Prä­si­dent der Fi­nanz­lan­des­di­rek­ti­on für die Stei­er­mark re­ha­bi­li­tiert, wech­sel­te je­doch An­fang 1947 als Prä­si­dent der Fi­nanz­lan­des­di­rek­ti­on für Tirol und Vor­arl­berg nach Inns­bruck. Als sol­cher ging er Ende 1951 in Pen­si­on. Er ver­starb nach einem Schlag­an­fall und einer Ge­hirn­blu­tung und wurde auf dem Neuen Fried­hof Mühlau in Inns­bruck bei­ge­setzt.

Quellen und Literatur:

Verbindungsarchiv Austria Wien Bild (Richard Huka, 27. 12. 2017).
Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Hg. von Peter Krause (Rt-D), Herbert Reinelt und Helmut Schmitt. Zweite wesentlich erweiterte Auflage. Teil 2: Kuhl, Manfred (F-B): Ergänzungsband Biographien. Wien 2020, 384f.