Lebenslauf:
Knecht wurde in Wien-Ottakring geboren und besuchte dort das Gymnasium (Maroltingergasse), wo er bei der katholischen Pennalie (später MKV) Jung-Dietrich aktiv war. Nach der Matura im Jahr 1928 begann er mit dem Studium an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien (Dr. med. 1938), wo er der Austria beitrat (Couleurname Blondel). Dort war er im Wintersemester 1932/33 Senior. 1933/34 war er Vorsitzender der Katholisch-Deutschen Hochschülerschaft Wiens.
Nach der Abschaltung des ÖCV im Jahr 1933 wurden für das Studienjahr 1935/36 die Austria Wien zum Vorort bzw. Knecht zum Vorortspräsidenten gewählt. Sein 1. Vorortsbeisitzer war Eduard Mayller (AW). 1936 gab es innerhalb der Vaterländischen Front (VF) Überlegungen von „Gleichschaltungen“ ähnlich wie im kirchlich-katholischen Bereich (KA). Deren Generalsekretär Guido Zernatto wollte innerhalb der VF für die Studenten eine Sammelbewegung schaffen. So sollte der ÖCV in eine „Vaterländische Hochschülerschaft“ eingegliedert werden und somit seine Selbständigkeit weitgehend verlieren. Dagegen wehrte sich der ÖCV mit seinem VOP Knecht vehement. Bundeskanzler Kurt Schuschnigg (AIn) sandte an die CVV 1936 in Graz (29. Mai bis 1. Juni) ein Telegramm, in dem er diese Pläne zurückwies und sich hinter den CV stellte.
Nach dem Studienende absolvierte Knecht zuerst den sog. Turnus und konnte trotz Schwierigkeiten aufgrund seiner politischen Einsteillung 1941 eine Facharztausbildung in Gynäkologie sowie Geburtshilfe beginnen. Nach dem Zweiten Weltkrieg eröffnete er in Wien eine diesbezügliche Praxis. Von 1979 bis zu seinem Tod war er Vorsitzender des ÖCV-Bezirkszirkels für den I. Bezirk Wien. Er wurde auf dem Ottakringer Friedhof begraben (21/11/11).
Quellen und Literatur:
Verbindungsarchiv Austria Wien (Heinz Dopplinger).Verbindungsarchiv Nordgau Wien. Stammblatt und Lebenslauf.
Facit. Zeitschrift der K. Ö. St. V. Austria Wien, 6. Jg., März 1989, 14.
Hartmann, Gerhard (Baj): Für Gott und Vaterland. Geschichte und Wirken des CV in Österreich. Kevelaer 2006, 375.