Lebenslauf:
Probst wurde auf den Namen Josef getauft und besuchte als Konvikts-Zögling des Benediktinerstiftes St. Peter in Salzburg das dortige Fürsterzbischöfliche Gymnasium Collegium Borromaeum. Nach seiner Matura im Jahr 1917 trat er in dieses Stift ein und nahm den Ordensnamen Benedikt an. Nach dem Noviziatsjahr bzw. den einfachen Gelübden begann er das Studium an der selbständigen Katholisch-Theologischen Fakultät Salzburg (abs. theol. 1922, Dr. theol. 1926). Am 15. August 1921 legte er die feierliche Profeß ab, und noch vor dem Studienende wurde er am 24. August 1921 zum Priester geweiht.
Nach dem Studium war Probst einige Zeit in der Seelsorge von stiftseigenen Pfarren eingesetzt, u. a. in Wien-Dornbach (17. Bezirk). Nach seiner Promotion wurde er zu einem Weiterstudium an das Päpstliche Bibelinstitut in Rom geschickt. Von 1928 bis 1932 studierte er zusätzlich an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien. 1930 habilitierte er sich für das Bibelstudium des Alten Testaments an der Katholischen-Theologischen Fakultät Salzburg und wurde mit 1. Oktober 1933 zum außerordentlichen Universitätsprofessor dieses Faches ernannt. Kurz danach verlieh ihm die Rheno-Juvavia die Ehrenmitgliedschaft.
Nach dem Anschluß wurde die Salzburger Theologische Fakultät aufgehoben. Sie bestand jedoch als Diözesanlehranstalt bis 1941 weiter und wurde dann endgültig aufgelöst. Probst wurde daher 1938 zwangsemeritiert. Im Stift wohnte ab 1939 der Fürsterzbischof Sigismund Waitz (Vi EM), der von der nationalsozialistischen Gauverwaltung aus seiner Residenz verwiesen wurde. Am Morgen des 30. Oktober 1941, seinem Todestag, spendete ihm Probst die „Letzte Ölung“. Nach dem Krieg und der Wiederöffnung der Katholisch-Theologischen Fakultät Salzburg wurde Probst mit 29. Mai 1947 zum ordentlichen Universitätsprofessor für alttestamentliche Bibelwissenschaft und orientalische Dialekte ernannt. In den Studienjahren 1948/49, 1949/50, 1954/55, 1955/56 und 1960/61 war er Dekan der Fakultät und aufgrund deren selbständigen Status dadurch Mitglied der Österreichischen Rektorenkonferenz. Er war auch Mitglied des Akademischen Rates des Bundesministeriums für Unterricht.
In den beiden ersten Dekans-Jahren oblag Probst die Errichtung des Päpstlichen Philosophischen Instituts ähnlich, wie es bereits an der Theologischen Fakultät in Innsbruck bestand. Nach dem zweijährigen philosophischen Grundstudium im Rahmen des Theologiestudiums konnte man nach einem weiteren Jahr den akademischen Grad Lic. phil. und nach einem weitern den eines Dr. phil. schol. (nunmehr Dr. phil. fac. theol.) erwerben. Das wertete die Theologische Fakultät Salzburg auf, wodurch sie Hörer außerhalb Österreichs und des deutschen Sprachraums bekam. In seinem letzten Dekans-Jahr 1960/61 hat er entscheidend bei der Errichtung der Universität Salzburg mitgewirkt und war Mitglied des Proponentenkomitees, das mit den Vorbereitungsarbeiten betraut war.
Probst war auch lange Zeit in den führenden Gremien des Salzburger Universitätsvereins und bei der Gestaltung der Salzburger Hochschulwochen tätig. Seitens des Universitätsvereins wurden das „Internationale Forschungszentrum“ und das erste Salzburger Studentenheim errichtet, an welchen Projekten Probst beteiligt war. Er wirkte im Stift als Kantor und war auch als Studentenseelsorger tätig. Als solcher hielt er Exerzitien und Einkehrtage ab. Er war seit 1933 auch Defensor vinculi (Ehebandverteidiger) am erzbischöflichen Metropolitan- und Diözesan-Gericht. 1969 wurde er emeritiert. Er wurde auf dem Friedhof St. Peter Salzburg begraben.
Werke:
Das israelitische Pfingstfest (1930).Allgemeine Einführung in das Alte Testament (1947).