Lebenslauf:
Ender wurde als Sohn des späteren Bundeskanzlers Otto Ender geboren, besuchte die Volksschule in Altach (Bezirk Feldkirch, Vorarlberg). Danach ging er zuerst an die Stella matutina in Feldkirch, wechselte aber aus gesundheitlichen Gründen in der 3. Klasse an das Gymnasium in Bregenz, wo er der späteren MKV-Verbindung Kusterberg beitrat. Nach seiner Matura 1930 studierte er an den Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultäten der Universitäten Innsbruck (Dr. iur. 1934), wo er der Austria Innsbruck beitrat (Couleurname Ketsch), sowie in Wien aber auch in London sowie in Paris und absolvierte nach Studienende Gerichtspraktika in Wien und Bregenz.
Aufgrund des Aufnahmestopps im Öffentlichen Dienst übte ab 1. Oktober 1936 Ender verschiedene berufliche Tätigkeiten in der Privatwirtschaft aus. Ab 15. August 1939 war er beim Otto Wolff Eisenkonzern in Köln angestellt – nur 1942 unterbrochen durch einen vorübergehenden Dienst bei der Deutschen Wehrmacht – und war dann für ihn in Lissabon tätig, wo er das Kriegsende erlebte. Dort blieb er dann als selbständiger Kaufmann bis Juli 1947.
Auf Einladung von Außenminister Karl Gruber (AW) ging Ender nach Wien ins Bundeskanzleramt/Auswärtige Angelegenheiten und wurde der wirtschaftpolitischen Abteilung zugeteilt. In dieser Eigenschaft nahm er 1948/49 an den ersten Staatsvertragsverhandlungen teil.
Von Anfang 1949 bis Juli 1953 war Ender der österreichischen Gesandtschaft in Rio de Janeiro zugeteilt. Danach war bis Anfang August 1954 in Wien, um dann an der Gesandtschaft in Straßburg tätig zu werden, von wo er bereits im Oktober 1955 wieder nach Wien zurückkehrte.
Vom 2. April 1958 bis 30. September 1960 war er Gesandter in Prag. Am 1. Juli 1960 wurde er zum ao. Gesandten und bev. Minister (Ministerialrat) ernannt. Vom 17. Oktober 1960 bis 14. Oktober 1964 war er Botschafter in Lissabon (teilweise mitakkreditiert in Marokko). Nach seiner Rückkehr nach Wien wurde er Leiter der Protokollabteilung im Außenministerium.
Vom 20. Juli 1966 bis zum 24. November 1970 war er Botschafter in Bonn. Danach war er im Außenministerium Leiter der Sektion I. Vom 8. Mai 1974 bis 14. Dezember 1976 war er Botschafter in Rom. Dort setzte er sich beim General der Jesuiten für den Erhalt des Jesuitenkollegs Stella matutina ein, leider ohne Erfolg. Am 27. März 1975 wurde er zum ao. und bev. Botschafter (Sektionschef) ernannt. Am 31. Dezember 1976 erfolgte die Versetzung in den dauernden Ruhestand.
Ender zählte zu den profilitiertesten österreichischen Diplomaten der ersten 30 Jahre der Zweiten Republik und wurde auf dem Friedhof St. Gallus in Bregenz begraben.
Quellen und Literatur:
Austrier-Blätter Nr. 71, 2002, S. 180–182.Agstner, Rudolf–Enderle-Burcel, Gertrude–Follner, Michaela: Österreichs Spitzendiplomaten zwischen Kaiser und Kreisky. Biographisches Handbuch des Höheren Auswärtigen Dienstes 1918 bis 1959. Hg. vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands und der Österreichischen Gesellschaft für Quellenstudien. Wien 2009, S. 172f.