ÖCVer „Gerechter unter den Völkern“

ÖCVer „Gerechter unter den Völkern“

Österreichischer Cartellverband
Österreichischer Cartellverband
26.01.2025
ÖCV.Net Redaktion
Artikel


Einem Hinweis von Wilhelm Ortmayr (Lo, NdW, Vt), Chefredakteur der Verbandszeitschrift Academia, ist es zu verdanken, dass Anfang Jänner im ÖCV bekannt wurde, dass das ÖCV-Mitglied Roman Petsche 1983 den Ehrentitel „Gerechter unter den Völkern“ verliehen bekam.

Cartellbruder Petsche war 1944 als Wehrmachtsoffizier in Neusatz an der Drau (Novi Sad, Újvidék) im heutigen Serbien stationiert. Im März desselben Jahres sollten 4.000 Juden aus dem Gebiet ins KZ Auschwitz deportiert werden. Er beschloss, der Familie eines jüdischen Anwalts mit zwei minderjährigen Töchtern zu helfen. Er reiste mit den Töchtern und einer Haushaltshilfe nach Budapest, wo die Mädchen in einem Kloster versteckt wurden. Zurück in Novi Sad verhalf er dem Anwalt und weiteren Familienangehörigen zu Bahnkarten, damit sie das Land verlassen konnten.

Als Grund für sein damaliges Verhalten nannte Petsche „das selbstverständliche menschliche Gebot, anderen in der Not zu helfen“.

Der Bericht von seiner Rettungstat erreichte die israelische Gedenkstätte Yad Vashem, welche ihm dafür die Ehrenmedaille verlieh. Die Auszeichnung wurde ihm im November 1983 vom damaligen israelischen Botschafter überreicht.

Roman Erich Petsche stammte aus dem Gottscheer Land im heutigen Slowenien. Er studierte an der Universität Wien und an der Akademie der Bildenden Künste auf. 1925 trat er der ÖCV-Verbindung Austria Wien bei.

Petsche war der erste ÖCVer, der mit diesem Ehrentitel ausgezeichnet wurde. Ebenso wurde 1986 der Arzt Arthur Lanc aus der ÖCV-Verbindung Nordgau Wien, der 1944 ungarische Juden in Gmünd gerettet hatte, als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt.


Zur ausführlichen Biographie siehe den Eintrag im biographischen Lexikon (ÖCV-BIOLEX)