ÖCV trauert um Franz Matscher (Cl, R-J)

ÖCV trauert um Franz Matscher (Cl, R-J)

Österreichischer Cartellverband
Österreichischer Cartellverband
20.02.2021
Gerhard Labschütz
Artikel

Cartellbruder Univ. Prof. DDr. Franz Matscher (Cl, R-J) war einer der letzten noch lebenden Mitwirkenden am Staatsvertrag von 1955, der Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg die volle Souveränität wiedergab und das Besatzungsregime beendete. Als junger Diplomat des Außenamtes war er in die Schlussverhandlungen im Mai 1955 in Wien eingebunden und nahm an der berühmten Unterzeichnungszeremonie im Belvedere teil.

Matscher ist 1928 in Meran in Südtirol geboren, hat in Graz Rechtswissenschaften studiert und wurde Mitglied der dortigen ÖCV-Studentenverbindung Carolina und wählte den Couleurnamen Rufus. Nach dem in Paris erworbenen Doktorat trat er 1953 ins österreichische Außenamt ein, das ihn an verschiedene Botschaften und schließlich als Generalkonsul nach Mailand entsandte. Nach diesem Posten verließ er den diplomatischen Dienst, um sich einer akademischen Karriere zu widmen. Er habilitierte sich in Innsbruck für Zivilgerichtliches Verfahren und übernahm ein Ordinariat an der Universität Salzburg, wo er das Ehrenband der Studentenverbindung Rheno-Juvavia erhielt und im Studienjahr 1974/75 Rektor war. In seinem wissenschaftlichen Werk befasste sich Matscher vornehmlich mit den Menschenrechten, weshalb er zum österreichischen Richter am Menschenrechtsgerichtshof in Straßburg bestellt wurde. Im Ruhestand leitete er das Salzburger Menschenrechtsinstitut und wirkte als Menschenrechtsbeauftragter des Innenministeriums.

Am 18. Februar 2021 ist em. Univ.-Prof. DDr. Franz Matscher im 94. Lebensjahr in Wien verstorben. Fiducit, toter Bruder!

Nachruf von Botsch. Dr. Gerhard Jandl (Kb) im Namen der ÖCV-Verbandsführung.

Weitere Informationen im Biographischen Lexkion des ÖCV: HIER klicken