Wartungsfunktionen

MdR Josef Nacken

MdR Josef Nacken

Urverbindung: Bavaria Bonn (05.05.1882)

Bandverbindungen: AIn, Ae

Geboren: 08.10.1860, Aachen
Gestorben: 25.05.1922, Eschweiler (Landkreis Aachen, Rheinprovinz, Preußen)
Mitglied des Reichstages, Großhändler

Lebenslauf:

Nacken wurde als Sohn eines Kolonialwarengroßhändlers geboren und besuchte in Aachen das Kaiser-Karl-Gymnasium. Nach seinem Abitur 1882 begann er das Studium an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bonn, wo er der Bavaria beitrat. Dort war er auch Senior. Im Herbst 1883 setzte er das Studium in Innsbruck fort, wo er bei der Austria verkehrsaktiv wurde (Couleurname Jux). Ab 1. April 1884 leistete er in München sein Einjährig-Freiwilligenjahr ab und meldetet sich gleichzeitig bei der Aenania verkehrsaktiv.

Ab 1885 war Nacken Referendar beim Amtsgericht in Eschweiler und dann beim Amts- und Landgericht in Aachen. 1889 beendete er seine juristische Laufbahn. Zusammen mit seiner Mutter – der Vater war inzwischen verstorben – übernahmen sie in Eschweiler einen Kolonialwarengroßhandel. Zu diesem gehörten auch eine Kaffeerösterei und ein Weinhandel.

Nacken engagierte sich auch in der katholischen Zentrumspartei. Diese stellte ihn als Kandidat für die Reichstagswahlen im Juni 1903 auf. Er wurde gewählt und gehörte diesem nach Wiederwahlen 1907 und 1912 für den Wahlkreis Aachen 2 (Eupen – Aachen-Land) bis zum Ende des Kaiserreiches an. Anfang 1919 wurde er in die Weimarer Nationalversammlung gewählt, die bis Mitte 1920 amtierte. Im Anschluß daran gehörte er dem ersten Reichstag der Weimarer Republik bis zu seinem Tod an.

Darüber hinaus war Nacken Beigeordneter Bürgermeister von Eschweiler und Mitglied der dortigen Stadtversammlung. Außerdem engagierte er sich in der Handelskammer. So war er stellvertretender Vorsitzender der Handelskammer für die Kreise Aachen-Land, Düren und Jülich. Daneben setzte er sich auch für das Feuerwehrwesen ein und war Vorsitzender des Kreisfeuerwehrbundes Aachen. Er wurde in der Familiengruft am Aachener Westfriedhof beigesetzt. In Eschweiler wurde ein Weg nach ihm benannt.

Quellen und Literatur:

Kriss, Simon–Zathammer, Stefan: Austriae mortuis I. Die Verstorbenen Austrier der Rezeptionsjahrgänge von 1864–1910. Innsbruck 2024, 149f. und 526.
http://www.bioparl.de/datenbanken/biorabkr/biorabkr-db/?id=1715