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Pfr. Franz Senn

Pfr. Franz Senn

Urverbindung: Aenania München (01.05.1853)

Geboren: 19.03.1831, Längenfeld im Ötztal (Bezirk Imst, Tirol)
Gestorben: 31.01.1884, Neustift im Stubaital (Bezirk Innsbruck-Land, Tirol)
Weltpriester, Gründer des Alpenvereins, der erste österreichische CVer

Lebenslauf:

Senn wurde als jüngstes Kind eines Bauern geboren und wuchs in der Tiroler Bergwelt auf. Ein Priester wurde auf seine Begabung aufmerksam, so daß er das Jesuiten-Gymnasium in Innsbruck besuchte und 1851 absolvierte. Danach begann er zuerst mit dem Studium der Philosophie an der Philosophischen Fakultät der Universität in Innsbruck, das er 1852/53 an der Philosophischen Fakultät der Universität München fortsetzte, wo er der Aenania beitrat. 1853 entschloß er sich endgültig, den Priesterberuf zu ergreifen, und trat in das Priesterseminar in Brixen ein, an deren Philosophisch-Theologischen Hauslehranstalt er studierte.

Am 17. Juli 1856 wurde Senn zum Priester geweiht. Danach war er Kaplan in Zams, Zerfaus und Landeck. Im Oktober 1860 wurde er Kurat in Vent im Ötztal in 1900 Meter Seehöhe. Damit war auch die Position eines Dorfwirtes verbunden. Dieser Umstand sowie die geographische Lage ließen ihn alpinistische Ziele verfolgen.

Senn erfaßte die Gegend kartographisch, richtete Unterkünfte für Sommergäste ein und förderte das Bergführerwesen. Da er seitens des 1862 gegründeten Österreichischen Alpenvereins keine Unterstützung erhielt, gründete er 1869 einen Deutschen Alpenverein in München. Beide schlossen sich jedoch bald zusammen. Im Frühjahr 1872 wurde er Pfarrer von Nauders, 1879 von Neustift im Stubaital. Dort errichtete er ein Quartier bzw. eine Hütte, die nach ihm benannt wurde.

Senn starb mit 53 Jahren und wurde auf dem Friedhof in Neustift begraben. Im Frühjahr 1931 wurde an seinem Geburtshaus eine Gedenktafel für ihn angebracht. Bei der Feier war der Tiroler Landeshauptmannstellvertreter Franz Xaver Tragseil (AIn) anwesend. Ebenso wurde eine Gedenktafel am Pfarrhof von Vent angebracht. Einige Gipfeln, Hütten und Gebirgswege sind nach ihm benannt. Auch in München-Sendling wurde eine Straße nach ihm benannt.

Senn war der erste Österreicher, der einer CV-Verbindung beigetreten ist. Mit seiner Rückkehr 1853 von München nach Tirol begann die Geschichte des CV in Österreich.

Quellen und Literatur:

Academia 40 (1927/28), S. 159f., 41 (1928/29), S. 308–311 sowie 333–335, 44 (1931/32), S. 98 und 102 (2009), S. 305f.
Mußhauser, Josef: Der Gletscherpfarrer. Ein Franz-Senn-Roman. Rosenheim 1962.
Hundertfünfzig Jahre Katholische Deutsche Studentenverbindung Aenania. Hg. von Alfons Brandl u. a. München 2001, S. 351–356.
Oberwalder, Louis u. a.: Franz Senn. Alpinismuspionier und Gründer des Alpenvereins. Innsbruck 2004.
Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950, Band 12, Wien 2005, S. 177.