Lebenslauf:
Carnot wurde als Sohn eines Bauern geboren und auf den Namen Johannes getauft. Aus gesundheitlichen Gründen wurde er zuerst privat unterrichtet, besuchte aber dann das Kollegium Maria Hilf in Schwyz. Anschließend begann er das Studium an der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck. Am 4. November 1885 trat er in die Benediktonerabtei Disentis ein und nahm den Ordensnamen Maurus an. Am 23. Juni 1888 legte er die feierlichen Gelübde ab und am 8. Juli 1888 wurde er zum Priester geweiht.
In der Folge unterrichtete Carnot in der Klosterschule von Disentis die Fächer Latein, Griechisch, Deutsch und Geschichte. Ebenso wurde er als Prediger sehr beliebt. Besonders bekannt wurde er aber als Schriftsteller. Er verfaßte Dramen, Erzählungen, historische Romane und Gedichte in deutscher un rätoromanischer Sprache. Bekannt wurde vor allem das 1902 uraufgeführte Stück „Feurige Kohlen“, das auch am k. k. Hofburgtheater in Wien gespielt wurde.
Carnot stand in Kontakt zur kaiserlichen Familie. Als der damalige junge Erzherzog Otto seine erste Kommunion feierte, verfaßte Carnot ein Gedicht und schickte es nach Wien. Als Kaiser Karl im März 1919 in die Schweiz in Exil ging, hatte Carnot zu ihm persönlichen Kontakt bis zu dessen Tod, wie u. a. Bilddokumente beweisen.
Im Sommer 1919 gab es die Aktion „Wiener Studenten in die Schweiz“, die dort einen Urlaub ermöglichten, um damit die soziale Not nach dem Ersten Weltkrieg lindern zu helfen. Carnot nahm sich u. a. mit Giachen Giusep Condrau (Wl EM) dieser Studenten, unter denen sich auch zahlreiche CVer bzw. Welfen befanden, an und betreute sie. Aus Dank dafür verlieh die Welfia die Ehrenmitgliedschaft an Condrau und Carnot. Eine Bandverleihung fand der Umstände halber nicht statt.
Carnots Gesundheitszustand verschlechterte sich Ende 1934, als er wegen einer Blinddarmentzündung operiert werden muße, der er dann Anfang 1935 im Krankenhaus von Ilanz erlag. 1986 wurde die „Pater-Maurus-Carnot-Stiftung“ in Chur ins Leben gerufen, um das Andenken sein schriftstellerisches Werk zu fördern.
Werke:
Plazidus. DramaArmas e Larmas. Drama
Friedensengel. Drama
Feurige Kohlen. Drama (1902).
Der letzte Hohemstaufe. Drama
Franz Pizzaro. Drama
Die Passion (1933).
Clau Maissen. Volksstück
Schlichte Geschichten. Novellen (1908).
Garben und Gruben (Monas e Minas). Novelle
Unter den Eschen von Pleiv. Novelle
Wo die Bündnertannen rauschen. Novellentrilogie
Die Geschichte des Jörg Jenatsch. Novelle
Sigisbert im rätischen Tal. Erzählung
Quellen und Literatur:
Hartmann, Josef (Hg.): Pater Maurus Carnot. Festschrift zu seinem 70. Geburtstag. Immensee 1935.http://www.pater-maurus-carnot.ch/(abgerufen am 07.07.2022)