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Abtprimas Gen.-Abt. Propst Präl. Gebhard Ferdinand Koberger , Can. Reg.

Abtprimas Gen.-Abt. Propst Präl. Gebhard Ferdinand Koberger , Can. Reg.

Urverbindung: Welfia (14.04.1931)

Geboren: 24.12.1909, Wien
Gestorben: 16.08.1997, Klosterneuburg
Propst von Klosterneuburg, Ordenspriester (CanReg)

Lebenslauf:

Koberger wurde als Sohn eines Lehrers geboren und auf den Namen Ferdinand getauft. Er absolvierte 1929 das Gymnasium in Wien-Döbling und trat danach in das Stift Klosterneuburg ein, wo er den Ordensnamen Gebhard annahm. Nach dem Noviziat studierte er an der stiftseigenen Philisophisch-Theologischen Hauslehranstalt, wo er der Welfia beitrat (Couleurname Reinhold). 1938 legte er die feierliche Profeß ab und wurde am 30. Juni 1935 vom Wiener Weihbischof Franz Kamprath (F-B EM) zum Priester geweiht.

Nach einer zweijährigen Kaplanszeit in Wien-Floridsdorf wurde er 1937 zuerst zum Sozius des Novizenmeisters, dann 1938 zum Novizenmeister ernannt. Kurze Zeit später wurde er persönlicher Sekretär des Propstes Alipius Josef Linda (Wl EM). 1939 wurde er Kanzleidirektor der Witschaftsverwaltung des Stiftes. Nachdem 1941 vom Nazi-Regime das Stift aufgehoben wurde, war Koberger Aushilfsseelsorger in der Pfarre Wien-Heiligenstadt. Nach Kriegsende und der Wiedererrichtung des Stiftes wurde er wieder Sekretär des Propstes, ab 1951 war er wieder Novizenmeister.

Am 20. Oktober 1953 wurde Koberger als Nachfolger von Alipius Linda zum Propst gewählt. Bereits am 20. April 1954 wurde er zum Generalabt der österreichischen Augustinerchorherren-Kongregation gewählt und nahm in dieser Eigenschaft 1962 bis 1965 am II. Vatikanischen Konzil teil. Von 1956 bis 1974 war er Vorsitzender der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften Österreichs, von 1968 bis 1974 war er Abtprimas der weltweiten Konföderation der Augustiner Chorherren. Von 1983 bis 1990 war er auch Großprior des Ritterordens vom Heiligen Grab in Österreich.

Als Koberger 1979 das 70. Lebensjahr erreichte, wollte er als Propst zurücktreten, wurde aber vom Konvent gebeten, weiter im Amt zu bleiben. Anläßlich seines 75. Geburtstages stiftete Koberger 1984 das „Propst-Gebhard-Koberger-Institut“ zur Erforschung der Geschichte und Spiritualität der Augustiner-Chorherren. Am 18. November 1995 mußte er aus Krankheitsgründen schließlich zurücktreten. Sein Nachfolger als Propst wurde Bernhard Hermann Backovsky (Wl).

Als führender Repräsentant der Ordensgemeinschaften zählte Koberger ab Mitte der fünfziger Jahre zu den prägenden Gestalten der österreichischen Kirche in der Ära von Franz Kardinal König (Rd EM). Er ist der bis heute am längsten gedient habende Propst Klosterneuburgs seit der Gründung des Stiftes im Jahr 1114. Ein Historiker bezeichnete ihn auch als den „letzten Barockprälaten Österreichs“.

Werke:

Die Eigenfeste der Augustiner-Chorherren. – Klosternenburger Buch- u. Kunstverlag, 1964

Quellen und Literatur:

Bischöfe, Äbte, Pröpste aus dem CV und ÖCV. Hg. vom Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen und vom Cartellverband der katholischen österreichischen Studentenverbindungen. Regensburg–Wien 2009, 73f.
Röhrig, Floridus: Propst Gebhard Koberger: Von Klosterneuburg zur Weltkirche. – Klosterneuburg, 1989