Lebenslauf:
Kamprath wurde als Sohn eines Tuchmachermeisters geboren und besuchte das Gymnasium in Mährisch-Weißkirchen (Hranice). Nach der Matura trat er 1890 ins Wiener Priesterseminar ein und begann das Studium an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien Theologie (Dr. theol. sub auspiciis imperatoris 1899). Am 25. Juli 1894 wurde er zum Priester geweiht.
1894/95 war Kamprath Kaplan in Preßbaum, dann ab 1895 Studienpräfekt und ab 1897 Subregens am Wiener Priesterseminar. Danach wurde er 1899 Zeremoniär und 1900 Sekretär (Hofkaplan) von Fürsterzbischof Anton Joseph Kardinal Gruscha (AW EM). Ende Juli/Anfang August 1903 war er Konklavist bei der Papstwahl in Rom und als solcher mittelbarer Zeuge des im Auftrag von Kaiser Franz Joseph vorgenommenen Einspruchs (ius exclusivae) gegen die Wahl Kardinals Mariano Rampolla.
Am 4. Juni 1910 übernahm Kamprath als Direktor die Erzbischöfliche Ordinariatskanzlei, und am 22. Oktober 1911 wurde er in das Wiener Domkapitel berufen. Bereits seit 1909 Päpstlicher Ehrenkämmerer (Monsignore) erhielt er 1914 den Titel eines Päpstlichen Hausprälaten sowie 1921 eines Apostolischen Protonotars. 1921 wurde er zum infulierten Domscholaster und 1923 zum infulierten Domdechanten ernannt (sog. Dignitäten des Domkapitel).
Am 16. Januar 1929 wurde Kamprath von Fürsterzbischof Friedich Piffl (Wl EM) zum Generalvikar ernannt. Die Ernennung zum Titularbischof von Stadia bzw. Weihbischof von Wien sowie zum Dompropst erfolgte kurz darauf am 15. Februar 1929. Zum Bischof wurde er am 31. März geweiht. Ab 1931 unterstützte er Alois Hudal (BbG EM), den Rektor der Anima in Rom, bei den Vorbereitungen für ein österreichisches Konkordat.
Nach dem Tod von Kardinal Piffl wurde er zum Kapitelvikar gewählt und vom neuen Erzbischof Theodor Innitzer (NdW) am 7. Oktober 1932 wieder zum Generalvikar ernannt. Während der Sedisvakanz war er vom 24. April bis zum 31. Oktober 1932 auch Apostolischer Administrator des Burgenlands. Am 18. Mai 1944 erfolgte die Ernennung zum Titularerzbischof von Carpathus. Am 4. März 1950 resignierte er als Generalvikar.
Kamprath wurde auf dem Klosterfriedhof zu Gablitz (nunmehr Bezirk St. Pölten-Land, Niederösterreich) begraben.
Quellen und Literatur:
Foto: © Diözesanarchiv WienDiözesanarchiv Wien. Priesterdatenbank.
Kriegler, Johann: Politisches Handbuch des Burgenlands. I. Teil (1921–1938). Eisenstadt 1972, S. 99.
Hartmann, Gerhard (Baj): Franz Kamprath, in: Die Bischöfe der deutschsprachigen Länder 1785/1803 bis 1945. Ein biographisches Lexikon. Hg. von Erwin Gatz. Berlin 1983, S. 363.