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Med.R Dr. Ivo Frithjof Fischer

Med.R Dr. Ivo Frithjof Fischer

Urverbindung: Vindelicia (26.05.1946)

Bandverbindungen: V-F

Geboren: 17.12.1927, Bregenz
Gestorben: 27.12.2016, Bregenz
Facharzt (Gynäkologie), Vorsitzender des Altherrenländerrats des ÖCV

Lebenslauf:

Fischer wurde als Sohn eines Dermatologen und einer Gynäkologin geboren. Nach dem Besuch der Volksschule in Bregenz ging er kurz auf das Jesuitenkolleg Stella matutina in Feldkirch (Vorarlberg). Nachdem dieses im Zuge des Anschlusses 1938 durch die NS-Behörden geschlossen wurde, wechselte er auf das Gymnasium (Oberschule) in Bregenz. Gegen Ende des Krieges bzw. nach einem Kriegs-Abitur war er als Flakhelfer und als Funker bei der Deutschen Wehrmacht eingesetzt.

Nach dem Krieg begann Fischer das Studium an der Medizinischen Fakultät der Universität Innsbruck (Dr. med. 1953), wo er der Vindelicia beitrat (Couleurname Dr. cer. Fif) und bei der auch Senior war. Durch zwei Perioden (Studienjahre) war er auch ICV-Senior. Nach seinem Studium ging er in die USA zu weiteren Studien an die Universitäten in Pittsburgh, Yale und Harvard, wo u. a. mit dem aus Wien stammenden Carl Djerassi und mit Georg Pincus zusammenarbeitete, als diese die sog. „Antibabypille“ entwickelten. An der Universität Pittsburgh gibt es Hörsäle, die im Stil verschiedener Nationalitäten gestaltet sind. Fischer gelang es, einen solchen im österreichischen Barock einzurichten. An dieser Universität war er gelegentlich auch Gastprofessor.

1958 kehrte Fischer nach Vorarlberg zurück und wurde Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe. Außerdem wurde er Chefarzt (Primarius) des Sanatoriums Mehrerau, das von der Territorialabtei (abbatia nullius) Wettingen-Mehrerau (Bregenz) betrieben wurde. 1993 ging er als solcher in den Ruhestand. 1945 war er Gründungsmitglied des Europäischen Forums Alpbach und 1946 einer der Gründer der Bregenzer Festspiele. Außerdem war er seit 1981 italienischer Honorarkonsul im Amtsbereich Vorarlberg. Darüber hinaus war er medizinischer Mitarbeiter des Roten Kreuzes in Vorarlberg und gerichtlich beeideter Sachverständiger für Gynäkologie und Geburtshilfe.

Fischer engagierte sich im CV. So war er viele Jahre Vorsitzender des Vorarlberger Altherrenlandesbundes des ÖCV und wurde 1979 zum Vorsitzenden des Altherrenländerrates des ÖCV gewählt, womit er Mitglied des Vorstands der Verbandsführung des ÖCV und erster Stellvertreter des Vorsitzenden der Altherrenschaft des ÖCV war. Das war zu seiner Zeit Theodor Detter (AW), gegenüber dem er eine ausgleichende Haltung einnahm. Diese Funktion bekleidete er bis Mitte 1982. In der damals aufkommenden Debatte über die Aufnahme von Studentinnen in den ÖCV verwies er immer auf das aus seiner Sicht sehr gut funktionierende Couleurdamenstatut der Vindelicia.

1977 war Fischer Mitbegründer der ÖCV-Verbindung Vindemia Feldkirch (für die dortige Pädagogische Akademie). Diese konnte sich jedoch nicht halten. Bereits 1984 wurde der Aktivenbetrieb eingestellt, nachdem nach 1980 kaum noch Rezeptionen stattgefunden hatten. Ende 1987 wurde diese Verbindung endgültig aufgelöst. Erfolgreicher war er jedoch 1984 bei der Wiederbegründung der MKV-Verbindung Augia Brigantina Bregenz. Ebenso engagierte er sich beim Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem, wo er von 1978 bis 1994 Leitenter Komtur in Bregenz war.

Fischer erhielt den Titel Medizinalrat und starb nach mit großer Geduld ertragener Krankheit. Er wurde auf dem Friedhof Bregenz-Blumenstraße begraben.

Quellen und Literatur:

Aktenbestand der Ehrenzeichenkanzlei der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei (Kabinettsdirektor i. R. Heinz Hafner Am, Mitteilung 16. 2. 2021.
Der Clunier, 36. Jg., April 2017, Ausgabe 129, S. 21.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ivo_Fischer_(Mediziner) (abgerufen am 07.07.2022)