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Abt Dr. Koloman Holzinger , OSB

Abt Dr. Koloman Holzinger , OSB

Ehrenmitgliedschaften: Traungau

Geboren: 13.01.1915, Bad Hall (Bezirk Steyr-Land, Oberösterreich)
Gestorben: 02.09.1978, Admont (Bezirk Liezen, Steiermark)
Abt von Admont, Ordenspriester (OSB)

Lebenslauf:

Holzinger wurde als Sohn eines Schulwartes geboren und auf den Namen Ignaz getauft. Er absolvierte 1934 das Stiftsgymnasium Kremsmünster (Bezirk Kirchdorf an der Krems, Oberösterreich) und trat danach in diese Benediktinerabtei ein, wo er den Ordensnamen Koloman annahm. Nach dem Noviziatsjahr begann er das Studium an der damals selbständigen Theologischen Fakultät Salzburg. Nach deren Auflösung im Zuge des Anschlusses 1938 setzte er es an der Philosophisch-Theologischen Hauslehranstalt im Benediktinerabtei Seitenstetten (Bezirk Amstetten, Niederösterreich) fort. 1938 legte er die feierliche Profeß ab, und 1940 wurde er zum Priester geweiht.

Gleich im Anschluß daran wurde Holzinger zur Deutschen Wehrmacht eingezogen und u. a. in Italien eingesetzt. Nach dem Krieg wurde er zuerst Kaplan, dann Pfarradministrator und schließlich 1953 Pfarrer von Pettenbach (Bezirk Kirchdorf an der Krems, Oberösterreich), dessen Pfarre dem Stift Kremsmünster inkorporiert ist. Am 12. April 1956 wurde er zum Abt des Benediktinerstiftes Admont gewählt, am 22. Mai erfolgte die Abtbenediktion durch den Bischof von Graz-Seckau Josef Schoiswohl (Rd), an der auch der damalige Außenminister Leopold Figl (Nc) teilnahm. In der Folge war Holzinger von 1963 bis 1966 auch Apostolischer Administrator des Benediktinerpriorats Mariazell sowie von 1966 bis zu seinem Tod Abtpräses der Österreichischen Benediktinerkongregation. Das Stift Admont gehört zu den bedeutendsten Benediktinerarbeiten Österreichs. Bekannt ist sie vor allem durch ihre Bibliothek und ihre Museen sowie durch ihren ausgedehnten Waldbesitz.

Was die Bedeutung und die Würdigung der Person Holzingers betrifft, so wird das am besten aus der Begründung des Antrags (1976) für die Verleihung des Großen Silbernen Ehrenzeichens für die Verdienste um die Republik Österreich auszugsweise ersichtlich: „Das Benediktinerstift Admont verfügt über ausgedehnte Besitzungen, deren Verwaltung ein ausgesprochenes Organisationstalent verlangt. Dieses legte Koloman Holzinger […] in besonderer Weise an den Tag. Die wirtschaftliche Konsolidierung des Klosters durch die Gründung von Industrieanlagen und durch die Errichtung von zwei Elektrizitätswerken sowie durch die Anlegung zahlreicher Straßen zur besseren Erschließung der weitläufigen Forstbezirke des Stiftes ermöglichten es ihm, auch auf die sozialen Aufgaben seines Klosters entsprechend Bedacht zu nehmen. So geht auf Holzinger der Bau einer großen Wohnsiedlung für die Stiftsangestellten […] zurück. In allen 31 Pfarren des Admonter Inkorporationsbereiches wurden die Pfarrhöfe erneuert und umfangreiche Kirchenrenovierungen durchgeführt. […] Als Präses der Österr. Benediktinerkongregation entfaltete Koloman Holzinger in ganz Österreich eine umsichtige und segensreiche Tätigkeit. […] Wegen seiner Leutseligkeit, seiner Aufgeschlossenheit für alle Probleme und wegen seines besonderen sozialen Verständnisses genießt Abt Koloman Holzinger […] besonderes Ansehen.“

Unter Holzingers Regierung feierte das Stift Admont 1974 sein 900jähriges Bestehen. Er starb an plötzlichem Herzversagen und wurde in der Gruft der Wallfahrtskirche Frauenberg an der Enns (Gemeine Ardning, Bezirk Liezen, Steiermark) beigesetzt, die zum Stift Admont gehört.



Quellen und Literatur:

Aktenbestand der Ehrenzeichenkanzlei der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei (Kabinettsvizedirektor Heinz Hafner Am, Mitteilung 6. 3. 2018).
http://www.orden-online.de/wissen/h/holzinger-koloman/(abgerufen am 08.07.2022)