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Prim. Dr. Paul Ceska

Prim. Dr. Paul Ceska

Urverbindung: Rudolfina (24.10.1919)

Geboren: 31.12.1898, Wien
Gestorben: 25.11.1965
Arzt (Allgemeinmedizin, Kinderheilkunde), Mitglied des Rates der Stadt Wien

Lebenslauf:

Ceska wurde als Sohn eines Sicherheitswacheinspektors geboren und wurde nach der Matura zur k. u. k. Armee eingezogen (letzter Dienstgrad Leutnant der Reserve; Auszeichnungen: Miliärverdienstkreuz mit Kriegsdekoration und Schwertern, silbernes Signum laudis am Band und mit Schwertern, bronzene Tapferkeitsmedaille, Karl-Truppenkreuz, Verwundetenmedaille). Danach begann er das Studium an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien (Dr. med.), wo er der Rudolfina beitrat (Couleurname Gero) und dort zweimal Senior war.

Nach dem Studium war Ceska als praktischer Arzt (Arzt für Allgemeinmedizin) tätig. Zusätzlich wurde er Chefarzt der Staatsoper, und von 1930 bis 1937 war er Hausarzt am Theresianum. 1933 gründete er auf Anregung von Bundeskanzler Engelbert Dollfuß (F-B) die „Vereinigung christlich-deutscher Ärzte“ und war bis 1938 deren Vorsitzender. Im Zuge der politischen Änderungen des Jahres 1934 betreffend Wien wurde er in diesem Jahr Chefarzt der Krankenfürsorgeanstalt der Angestellten und Bediensteten der Stadt Wien und als Vertreter der Freien Berufe am 17. Mai 1934 zum Mitglied des Rates der Stadt Wien (entsprach einem Landtag) ernannt. 1935 wurde er in den Landessanitätsrat von Wien berufen. Mit 26. Juni 1936 legte er sein Mandat im Rat der Stadt Wien zurück. Sein Nachfolger wurde Wilhelm Demuth (NdW).

Im Zuge des Anschlusses wurde Ceska im März 1938 sofort vom Dienst beurlaubt und am 30. April 1938 mit gekürzten Bezügen in den Ruhestand versetzt. Im Oktober desselben Jahres wurde er schließlich entlassen. In der Folge wurde er als Arzt zur Deutschen Wehrmacht eingezogen. Nach 1945 wurde er von der Gemeinde Wien rehabilitiert. Da aber sein bisheriger Posten (Krankenfürsorgeanstalt) bereits besetzt war, wurde er Direktor des Zentralkinderheims der Stadt Wien. Aus diesem Grund legte er 1949 die Facharztprüfung für Kinderheilkunde ab. Ende 1953 ging er in dieser Funktion in den Ruhestand und war danach bis 1964 wieder als praktischer Arzt tätig.

Ceska verstarb bald nach seinem Eintritt in den Ruhestand und wurde auf dem Friedhof Wien-Hietzing (63/9/13) begraben. Sein Sohn war der Diplomat Franz Ceska (M-D).

Quellen und Literatur:


Seliger, Maren: Scheinparlament und Führerstaat. „Gemeindevertretung“ im Austrofaschismus und Nationalsozialismus. Funktionen und politische Profile Wiener Räte und Ratsherren 1934–1945 im Vergleich. Wien 2010, S. 361f.
https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Peter_Ceska (Der dort verwendete Vorname Peter ist falsch.) (abgerufen am 07.07.2022)