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LAbg. a.D. Dr. Alois Anton Zingerle

LAbg. a.D. Dr. Alois Anton Zingerle

Urverbindung: Rheno-Danubia (11.01.1956)

Geboren: 11.08.1933, Schalders (Gemeinde Vahrn, Bezirk Brixen [Eisacktal], Südtirol)
Gestorben: 15.11.2022, Raas (Gemeinde Natz-Schabs, Bezirk Brixen [Eisacktal], Südtirol)
Landtagsabgeordneter (Südtirol), Präsident des Regionalrats (Region Trient), Berufsschuldirektor, Obmann des Gesamttiroler Schützenbundes

Lebenslauf:

„Luis“ Zingerle wurde als sechstes von sieben Kindern eines Landwirts (Außerwegerhof) geboren. Nach acht Jahren Volksschule trat er in das damalige Kapuzinerseminar (Gymnasium) in Salern (Gemeinde Vahrn) ein. 1952 wechselte er an das Franziskanergymnasium in Brixen, Die Matura legte er 1955 am deutschsprachigen Gymnasium in Meran ab. Sein Berufswunsch war Lehrer, daher begann er nach der Matura das Studium der Geschichte und Germanistik an der Philosophischen Fakultät der Universität Innsbruck (Dr. phil. 1963), wo er der Rheno-Danubia beitrat (Couleurname Etzel). In den Wintersemestern 1956/57 und 1957/58 war er bei ihr Fuchsmajor und im Sommersemester 1957 Jubelsenior beim 30. Stiftungsfest.

Noch während seines Studiums war Zingerle als Lehrer an einer Handelsschule sowie an der Mittelschule Michael Pacher in Brixen eingesetzt. 1963 kam er an die Landesberufsschule Brixen, deren Direktor er 1965 wurde und es bis zur Pensionierung blieb. Darüber hinaus engagierte er sich bald in der Politik bzw. in der Südtiroler Volkspartei (SVP). Bereits 1963 wurde er SVP-Bezirkssekretär von Brixen, welche Funktion er bis 1970 ausübte. Das war damals die schwierige Zeit der Südtiroler Sprengstoffattentate. Von 1969 bis 1979 war er Stadtrat von Brixen und als solcher für öffentliche Arbeitem Bauwesen und Urbaistik zuständig. Ab 1979 war er SVP-Bezirksparteiobmann von Brixen und damit Mitglied der SVP-Landesleitung.

Zingerle rückte am 26. Juli 1979 in den Südtiroler Landtag nach, weil der bisherige Mandatsinhaber ins Europäische Parlament wechselte. Bei den Landtagswahlen Ende 1983 wurde er wiedergewählt und war dann bis 12. Dezember 1988 durch fast zwei Wahlperioden hindurch Abgeordneter. Mit dem Landtagsmandat war auch die Mitgliedschaft im Regionalrat der Region Trient (für die Provinzen Bozen und Trient) verbunden. Vom 25. Juni 1987 bis 12. Dezember 1988 war er Präsident des Regionalrates.

Es war dies die Zeit, in der Silvius Magnago (R-D EM) Landeshauptmann war. Zingerle und sein Sohn Alois Zingerle (R-D) waren die treibenden Kräfte, daß ihm 1982 die Ehrenmitgliedschaft der Rheno-Danubia verliehen wurde.

Zingerle war 1969 ein Gegner des ursprünglichen Abschlusses der Autonomieverhandlungen (sog. „Paket“) sowie der Abgabe der Streitbeilegung vor der UNO im Jahr 1992 und konnte dadurch noch Änderungen erreichen. Er engagierte sich viele Jahre bei den Tiroler Schützen und war zuletzt Ehrenmajor des Südtiroler Schützenbundes. Als 1995 der Gesamttiroler Schützenbund (Tirol, Südtirol, „Welschtirol“) gegründet wurde, war er bis 2001 dessen erster Obmann.

Zingerle starb zu Hause und wurde unter großer Anteilnahme, vor allem aus dem Bereich der Tiroler Schützen und unter Anwesenheit zahlreicher Politiker, u. a. der Alt-Landeshauptmann Luis Durnwalder, auf dem Friedhof von Raas begraben. Sein Sohn ist Alois Zingerle (R-D).

Quellen und Literatur:

Mitteilung Stephan Astegger, 16. und 23. 12. 2022.
Dolomiten, 14. 12. 2022.
https://de.wikipedia.org/wiki/Luis_Zingerle
https://www.landtag-bz.org/download/zingerle_de.pdf
Marlene Kranebitter: Traditionsbewußter Visionär, in: Brixner 17 (2006), Oktober, 22f.