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LSth. a.D. LGPräs. i.R. Dr. Alfons Troll

LSth. a.D. LGPräs. i.R. Dr. Alfons Troll

Urverbindung: Raeto-Bavaria (05.10.1910)

Geboren: 09.11.1889, Schwarzach (Bezirk Bregenz, Vorarlberg)
Gestorben: 30.11.1964, Bregenz
Landeshauptmannstellvertreter (Vorarlberg), Präsident des Landesgerichts Feldkirch
Politische Haft: 1938 Polizeihaft

Lebenslauf:

Troll wurde als Sohn eines Wetzsteinfabrikanten geboren. Nach der Volksschule in Schwarzach war er von 1901 bis 1905 am Jesuitenkolleg Stella matutina in Feldkirch und danach auf dem Franziskanergymnasium in Hall in Tirol, wo er 1910 maturierte. 1908 trat er dort der katholischen Pennalie (später MKV) Sternkorona bei. Danach begann er das Studium an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck (Dr. iur. 1915), wo er der Raeto-Bavaria beitrat (Couleurname Brand). Eine zeitlang studierte er auch in Wien, wo er bei der Norica verkehrsaktiv war, jedoch kein Band erhielt (daher war er dort auch nicht Mitglied, wie fälschlicherweise behauptet wird).

Im Ersten Weltkrieg wurde Troll eingezogen (letzter Dienstgrad: Leutnant der Reserve). Nach dem Krieg schlug Troll die Richterlaufbahn ein und wurde Bezirksrichter in Bezau und Bregenz. Ab 1933 engagierte er sich in der Vaterländischen Front (VF) und wurde als Nachfolger von Ferdinand Redler (Cl) am 5. März 1934 zum Landesstatthalter (Landeshauptmannstellvertreter) von Vorarlberg berufen, welches Amt er bis zum 12. März 1938 ausübte. Hier hatte er das Ressort Jagd, Fischereiwesen und Straßenbau zu betreuen.

Nach dem Anschluß war Troll im März 1938 kurz in Schutzhaft und wurde als Richter bzw. Landesbediensteter sofort entlassen. Während der Nazi-Zeit arbeitete er als landwirtschaftlicher Arbeiter und Buchhalter. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde er wieder Landesbeamter und Leiter der Jagdabteilung sowie Vorsitzender der Wirtschaftssäuberungskommission. 1948 kehrte er wieder in den Richterberuf zurück und wurde Vorsteher des Bezirksgerichts Bregenz. 1951 wurde er zum Präsidenten des Landesgerichts Feldkirch ernannt. 1955 ging er in Pension.

Troll wurde auf dem städtischen Friedhof in Bregenz beigesetzt. Sein Sohn war Gebhard Troll (R-B).

Quellen und Literatur:

http://www.vorarlberg.at/landtag/landtag/recherche/recherche.htm
Die Vorarlberger Landesstatthalter (http://www.vol.at/chronik/viewpage.aspx?viewtype=artikel&id=135&left=artikel), in: Land Vorarlberg (Hg.). Vorarlberg Chronik.
Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Hg. von Peter Krause (Rt-D), Herbert Reinelt und Helmut Schmitt. Zweite wesentlich erweiterte Auflage. Teil 2: Kuhl, Manfred (F-B): Ergänzungsband Biographien. Wien 2020, S. 359.