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Univ.-Prof. i.R. Dr. Heribert Konzett

Univ.-Prof. i.R. Dr. Heribert Konzett

Urverbindung: Raeto-Bavaria (27.10.1930)

Geboren: 21.06.1912, Bludenz (Vorarlberg)
Gestorben: 04.11.2004, Innsbruck
Universitätsprofessor (Pharmakologie)

Lebenslauf:

Konzett stammte aus Bludenz, absolvierte das Gymnasium in Feldkirch und begann nach der Matura im Jahr 1930 das Studium an der Medizinischen Fakultät der Universität Innsbruck, wo er der Raeto-Bavaria beitrat (Couleurname Knopf), deren Senior er auch war. Er wechselte dann an die Medizinische Fakultät der Universität Wien (dort Dr. med. 1936), wo er bei der Norica verkehrsaktiv war, aber nicht deren Band erhielt.

Nach dem Studium widmete sich Konzett der Pharmakologie, war zuerst wissenschaftliche Hilfskraft und dann von 1939 bis 1948 Hochschulassistent am Pharmakologischen Institut der Wiener Medizinischen Fakultät. Obwohl er von 1940 bis 1945 bei der Deutschen Wehrmacht war, konnte er sich 1941 in Wien für Pharmakologie, Toxikologie und Rezeptierkunde habilitieren. 1945/46 leitete er supplierend das Pharmakologische Institut in Wien und im Wintersemester 1948/49 das in Innsbruck. Gleichzeitig arbeitete er an verschiedenen pharmakologischen Instituten in England (Cambridge, London und Edinburgh). Ab 1950 war er Pharmakologe bei dem bekannten pharmazeutischen Unternehmen Sandoz AG in Basel. Im selben Jahr wurde ihm der Titel eines außerordentlichen Universitätsprofessors verliehen.

Nachdem Konzett bereits Rufe nach Wien (1950, Allgemeine und experimentelle Pathologie), Köln (1956, Pharmakologie) und Marburg/Lahn (1957, Pharmakologie) abgelehnt hatte, wurde er am 22. November 1958 zum ordentlichen Professor für Pharmakologie und Toxikologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien ernannt und gleichzeitig zum Vorstand des gleichnamigen Instituts bestellt. Im Studienjahr 1965/66 war er Dekan der Medizinischen Fakultät. 1980 wurde er emeritiert. Er war auch Präsident der Deutschen Pharmakologischen Gesellschaft. Von 1969 bis 1979 war er Visiting Professor des Medical College of Virginia, Richmond (USA).

Konzett forschte bereits sehr früh auf dem Gebiet der Pharmakologie des autonomen Nervensystems und der Katecholamine, der Bronchialmuskulatur und der biologisch wirksamen Polypeptide. Er entdeckte die broncholytische Wirkung von Aludrin, womit das Asthma bronchiale behandelt werden konnte. Ebenso entdeckte er Isoprenalin, den ersten Wirkstoff, der selektiv ß-Adrenozeptoren aktivierte. Konzett hat dazu zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichen in Fachzeitschriften herausgebracht. 1969 erhielt er das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse.
Gemeinsam mit dem Sandoz-Chemiker und LSD-Entdecker Albert Hofmann nahm er Anfang Februar 1951 an einem psychopharmakologischen Experiment mit dem bekannten Schriftsteller Ernst Jünger teil, dem LSD in geringer Dosis verabreicht wurde. Dessen Erlebnis hat dieser dann in seiner 1952 erschienenen Erzählung „Besuch auf Godenholm“ verarbeitet. Seit 2007 wird jährlich ein Herbert-Konzett-Preis von der Österreichischen Pharmakologischen Gesellschaft verliehen, der von AstraZeneca Austria gestiftet wird. Konzett verbrachte seinen Lebensabend in Innsbruck.

Quellen und Literatur:

Aktenbestand der Ehrenzeichenkanzlei der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei (Kabinettsdirektor i. R. Heinz Hafner Am, Mitteilung 13. 9. 2021).
https://de.wikipedia.org/wiki/Heribert_Konzett (Abruf 13. 9. 2021)