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KonsR. GR Franz Blaschke

KonsR. GR Franz Blaschke

Urverbindung: Nordgau Wien (20.08.1911)

Bandverbindungen: NdP

Geboren: 15.08.1892, Mährisch Chrostau (Bezirk Zwittau, Mähren; nunmehr Moravská Chrastová, Svitavy, Tschechien)
Gestorben: 15.07.1975, Münchberg (Landkreis Hof, Oberfranken, Bayern)
Chefredakteur, Weltpriester
Politische Haft: 1938 tschechische Haft

Lebenslauf:

Blaschke wurde als Sohn armer Eltern geboren und stammte aus der deutschen Sprachinsel Schönhengstgau (Nordost-Mähren). Nach der Volksschule in seinem Geburtsort besuchte er als Freqentant des erzbischöflichen Knabenseminars das deutsche Gymnasium in Kremsier (Kromeríž), wo er 1911 die Matura ablegte. Während eines Ferialfestes des Nordgau Wien in Zwittau wurde er in diese Verbindung aufgenommen (Couleurname Stauf). Danach trat er in das Priesterseminar von Olmütz (Olomouc) ein und begann das Studium an der dortigen selbständigen Theologischen Fakultät (abs. theol. 1915). Am 15. Juli 1915 wurde er vom Olmützer Erzbischof Franz Sales Kardinal Bauer zum Priester geweiht.

Nach kurzer Zeit in der Seelsorge wurde Blaschke nach Olmütz berufen, um dort als diözesaner Jugend- und Volksbundsekretär zu wirken. 1921 übersiedelte er nach Freudenthal (Bruntál), als dort die Zentrale der deutschen katholischen Verbände und Organisationen errichtet wurde. Emanuel Reichenberger (Fd EM) war damals Generaldirektor des Katholischen Volksbundes der Tschechoslowakei. 1925 wurde Blaschke zum Chefredakteur der katholischen Tageszeitung „Das Volk“ bestellt, die ihren Sitz im ehemals österreichisch-schlesischen Jägerndorf (Krnov) hatte. Im Zuge der Sudetenkrise wurde er Mitte September 1938 als Geisel von den tschechoslowakischen Behörden verhaftet (Haft in Stefenau und Proßnitz). Nach der Angliederung der Sudetengebiete Anfang Oktober 1938 kam er zwar frei, jedoch wurde seine Zeitung von den nunmehrigen nationalsozialistischen Machthabern gleichgeschaltet bzw. eingestellt.

Blaschke ging wiederum in die Seelsorge zurück und wurde Pfarrer von Hotzenplotz (nunmehr Osoblaha), eine mährische Enklave innerhalb von Österreichisch Schlesien. Dort stand er unter Beobachtung der Gestapo und blieb bis zur Vertreibung der Deutsche aus der Tschechoslowakei nach dem Zweiten Weltkrieg. Er ging nach Bamberg und war dort in der Vertriebenenseelsorge tätig. Als solcher wurde er auch durch die Hilfsmaßnahmen Emanuel Reichenbergers unterstüzt. In der Folge wurde er Bamberger Diözesanpriester und Pfarrer von Sparneck (Landkreis Hof, Oberfranken), das zu einem Zentrum der Vertriebenseelsorge wurde..

Blaschke war 1921 auch Mitbegründer des Nordgau Prag und zählte zu deren Stifter. Er starb an einem Herzversagen und wurde in Sparneck begraben.

Quellen und Literatur:

Verbindungsarchiv Nordgau Wien. Lebenslauf und Standesblatt.