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Abg. z. NR a.D. Reg.R Gustav Vetter

Abg. z. NR a.D. Reg.R Gustav Vetter

Ehrenmitgliedschaften: Nordgau Wien

Geboren: 28.04.1936, Amstetten (Niederösterreich)
Gestorben: 26.06.2013, Gmünd (Niederösterreich)
Nationalratsabgeordneter, ÖVP-Landesparteisekretär (Niederösterreich), Landesbeamter

Lebenslauf:

Vetter besuchte in Amstetten das Realgymnasium, wo er 1953 der dortigen MKV-Verbindung Ostarrichia beitrat. Nach seiner Matura im Jahr 1955 trat er in den niederösterreichischen Landesdienst und war ab Oktober 1955 an der Bezirkshauptmannschaft Gmünd (Sozialabteilung) tätig.

Dort engagierte sich Vetter beim Aufbau der MKV-Verbindung Leopoldinia, die durch Sitzverlegung der Wiener MKV-Verbindung Austro-Germania entstanden ist. Er bekleidete zahlreiche Chargen, bis der Verbindungsbetrieb von Studierenden getragen werden konnte. Bei dieser Gelegenheit entstanden enge Kontakte zum dortigen CV-Zirkel bzw. zur Verbindung Nordgau Wien, die ihm dann die Ehrenmitgliedschaft verlieh (Couleurname Siegfried).

Vetter engagierte sich ab 1955 nicht nur im MKV, sondern auch in der ÖVP-Vorfeldorganisation Österreichische Jugendbewegung (nunmehr Junge ÖVP), deren Bezirksobmann er wurde. 1965 wurde er Gemeinderat der Stadt Gmünd (bis 1971), 1966 Bezirksobmann des ÖAAB und 1967 Hauptbezirksobmann der ÖVP. Er engagierte sich auch in der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst und wurde Mitglied der Zentralpersonalvertretung der niederösterreichischen Landesbediensteten.

1971 kandidierte Vetter für den Nationalrat, wurde gewählt und gehörte ihm vom 4. November 1971 bis zum 6. November 1994 (XIII. bis XVIII. Gesetzgebungsperiode) an. 1982 wurde er zum Landesparteisekretär der ÖVP Niederösterreich bestellt. Er war in diesem Amt Nachfolger von Walter Zimper (Ne), der wegen eines Skandals rund um die Wohnbaugenossenschaft Ost zurücktreten mußte. Landesparteiobmann war damals Landeshauptmann Siegfried Ludwig (AW).

Nachdem die ÖVP bei den Landtagswahlen des Jahres 1979 – der letzten unter Landeshauptmann Andreas Maurer – auf 49,6 Prozent zurückgefallen war, erreichte sie unter Ludwig und Vetter 1983 einen fulminanten Erfolg mit von 54,6 Prozent. Ab 1988 sank die ÖVP aufgrund des stärken Auftretens der FPÖ auf 47,6 Prozent und dann 1993 auf 44,3 Prozent. Mit dem Ausscheiden Ludwigs aus der Politik im Oktober 1992 trat auch Vetter als Landesparteisekretär zurück.

Obwohl Vetter kein Urmitglied des ÖCV war, engagierte er sich trotzdem beispielhaft. Nach seinem Ausscheiden aus der Politik war er von 1994 bis 2008 Vorsitzender des CV-Zirkels Gmünd. Er wurde auf dem Friedhof in Gmünd begraben.



Quellen und Literatur:

Biographisches Handbuch der österreichischen Parlamentarier 1918–1993. Hg. von der Parlamentsdirektion. Wien 1993, S. 614.
Bezemek, Ernst–Dippelreiter, Michael: Politische Eliten in Niederösterreich. Bei biografisches Handbuch 1921 bis zur Gegenwart (= Schriftenreihe des Forschungsinstituts für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek, Salzburg, Band 38). Wien 2011, S. 353f.
Mitteilung von Gerhard Labschütz (NdW)/Hannes Ramharter (NdW), 27. 10. 2013.