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OLw.R Dipl.-Ing. Karl Bruckner

OLw.R Dipl.-Ing. Karl Bruckner

Urverbindung: Norica (22.11.1918)

Bandverbindungen: M-D

Geboren: 29.09.1896, Bruck-Waasen (nunmehr Peuerbach, Bezirk Grieskirchen, Oberösterreich)
Gestorben: 01.07.1963, Linz
Aus dem ÖCV ausgeschieden, Referent (Landwirtschaftskammer Oberösterreich)
Politische Haft: 1938 bis 1944 Polizeihaft, KZ Dachau und Flossenbürg

Lebenslauf:

Bruckner wurde als Sohn eines Sägewerks- und Mühlenbesitzers sowie Landwirts geboren, der in Natternbach (Bezirk Grieskirchen) aufgewachsen und dort ein Spielkamerad des gleichaltrigen späteren oberösterreichischen Landeshauptmanns Johann Hauser (Nc EM) war.

Bruckners Vater zog dann nach Bruck-Waasen, um dort den Hof (inkl. Mühle und Sägewerk) von dessem Vater zu übernehmen. Bruckner besuchte dort die Volksschule und wechselte nach der 4. Klasse an das Linzer Kollegium Petrinum (Bischöfliches Gymnasium). Nach Ausbruch des Weltkriegs absolvierte er die letzte Klasse am Linzer Staatsgymnasium.

Bereits im Frühjahr 1915 wurde Bruckner als Einjährig-Freiwilliger zum k. u. k. Infanterieregiment Ernst Ludwig Großherzog von Hessen und bei Rhein Nr. 14, dem Linzer Hausregiment, eingezogen. Kurz danach wurde er dem Bosnisch-herzegowinisches Infanterieregiment Nr. 2 zugeteilt, dessen Ergänzungsbezirk in Banja Luka lag und das bis 1914 in Graz in Garnison war. In dessen Verband war er auf dem russischen Kriegsschauplatz eingesetzt. Bereits im Juni 1915 wurde er bei Lublin (damals Russisch-Polen) verwundet, bis wohin die 1. k. u. k. Armee unter FZM Paul Frhr. Puhallo von Brlog nach dem Durchbruch von Tarnow-Gorlice im Mai 1915 vorstoßen konnte. In der Folge wurde Bruckner an der Südfront gegen Italien eingesetzt. (Letzter Dienstgrad: Leutnant der Reserve; Auszeichnungen: Silbernes Signum laudis, Silbernes Signum laudis am Band mit Schwertern Karl-Truppenkreuz).

Unmittelbar nach dem Krieg begann Bruckner das Studium der Landwirtschaft an der Hochschule für Bodenkultur (Dipl.-Ing. 1922), wo er der Norica beitrat (Couleurname Fassl). Nach Beendigung seines Studiums ergriff er den Beruf eines Lehrers an Landwirtschaftlichen Fachschulen und war als solcher ab 1. September 1932 an der Ackerbauschule Ritzlhof in Ansfelden-Nettingsdorf (Bezirk Linz-Land) an der Traun tätig. Daneben engagierte er sich auch sonst für die Landwirtschaft. So war er Mitbegründer des Braunviehzuchtverbandes für das Kremstal, dessen Obmann er von 1926 bis 1935 war. Daneben hielt er auch laufend Fachvorträge.

Bruckner engagierte sich auch politisch und war seit 1919 Mitglied der Christlichsozialen Partei und später auch dort Funktionär. Auch gehörte er der Heimwehr an und war ab 1926 dort Zugskommandant. Nach deren Auflösung im Jahr 1936 war er Kommandant bei der Frontmiliz. Er wurde am 13. März 1938 verhaftet und blieb dies vorerst bis zum 7. April 1938. Zwischenzeitlich von seinem Dienst enthoben wurde er am 20. August 1938 neuerlich verhaftet und am 19. November 1938 in da KZ Dachau überstellt. Von dort wurde er am 27. September 1939 in das KZ Flossenbürg verlegt, von wo er am 2. März 1940 wieder nach Dachau zurückgebracht wurde. Dort blieb er bis zu seiner Entlassung am 20. April 1944. Danach fand er bis zum Kriegsende eine Beschäftigung bei der Bauernschaft Donauland.

Nach dem Krieg wechselte Bruckner zur oberösterreichischen Landwirtschaftkammer und wurde dort Personalreferent sowie Referent für das landwirtschaftliche Fachschulwesen. Als solcher baute er dieses in Oberösterreich aus, verbesserte deren Infrastruktur und gründete neue Schulen. 1946 wurde er zusätzlich oberösterreichischer Landesjägermeister. Als Kammerbeamter erhielt er den Berufstitel Oberlandwirtschaftsrat verliehen. Mit 1. Januar 1962 ging er in Pension.

Bruckner schied 1956 wegen Wiederverheiratung aus der Norica aus. Er starb bald nach seiner Pensionierung und wurde auf dem Friedhof in Peuerbach beigesetzt.

Quellen und Literatur:

Verbindungsarchiv Norica (Georg Schmitz, 8. 1. 2018).
https://stevemorse.org/dachau/details.php?lastname=BRUCKNER&firstname=Karl&birthyear=1896
Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Farbe Verfolgung. Hg. von Herbert Fritz und Peter Krause (Rt-D). Wien 2. wesentlich verb. Aufl. 2013, S. 247f. (Georg Schmitz).