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HS Prof. Wenzel Ottokar Noltsch

HS Prof. Wenzel Ottokar Noltsch

Ehrenmitgliedschaften: Norica, Austria-Wien

Geboren: 28.02.1835, Wien
Gestorben: 30.10.1908, Wilten (nunmehr Innsbruck)
Hochschulprofessor (Figuren- und Landschaftszeichnen), Maler, Schriftsteller

Lebenslauf:

Noltsch wurde als Sohn eines Polizeibeamten geboren und studierte ab 1852 an der Wiener Akademie der Bildenden Künste unter Joseph von Führich sowie zeitweise in Antwerpen unter Joseph van Lerius. Bald beschickte er mit seinen Werken die Wiener Akademieausstellung und die Ausstellungen des Wiener Kunstvereins. 1869 wurde er Mitglied des Wiener Künstlerhauses.

Ebenfalls im Jahr 1869 begann Noltsch als Dozent eine Lehrtätigkeit an der Technischen Hochschule in Wien. 1891 wurde er dort zum außerordentlichen und 1898 zum ordentlichen Professor für Figuren- und Landschaftszeichnen ernannt, was er dann bis 1904 war. Er schuf Historienbilder, Porträts und auch religiöse Bilder (Altarbilder). So u. a. Schlachtenszenen aus dem Feldzug des Jahres 1859 in Italien oder ein Porträt des Wiener Erzbischofs Joseph Cölestin Kardinal Ganglbauer (AW EM) sowie solche der Äbte bzw. Pröpste von Göttweig, Kremsmünster, Herzogenburg und Klosterneuburg.

Noltsch war auch ein einfallsreicher Veranstalter von Künstlerfesten (Gschnasfeste des Künstlerhauses) und geistreicher Vortragender launiger Operntexte. Spät fand er zur Literatur und hatte Kontakt zu Richard Kralik Ritter von Meyrswalden (AW EM), der ihn in die Leo-Gesellschaft einführte. Er verfaßte 1901 in zwei Teilen die „Bilder aus Wien“, die nur als Manuskript erhalten sind und die autobiographisch das künstlerische sowie studentische Leben in Wien schildert.

Noltsch war in der katholischen Bewegung des späten 19. Jahrhunderts integriert und engagierte sich auch in der Christlichsozialen Partei, für die er 1900 in den Wiener Gemeinderat gewählt wurde. Das war auch der Grund für die Ehrenmitgliedschaftsverleihungen durch due Norica und die Austria Wien. Nach seiner Pensionierung zog er zu seinem Schwiegersohn nach Wilten.

Werke:

(Auswahl)
Kreuz und Halbmond (1883).
Hallstätter Träumereien. Gedichte (1897).
San Francesco del Deserto (1908).

Quellen und Literatur:

Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950, Band 7, Wien 1976, S. 146f.