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Abg. z. NR a.D. abs. jur. Hans Maurer

Abg. z. NR a.D. abs. jur. Hans Maurer

Urverbindung: Norica (18.10.1907)

Bandverbindungen: F-B

Geboren: 20.10.1888, Wien
Gestorben: 26.03.1976, Wien
Nationalratsabgeordneter, Redakteur, Landwirt
Politische Haft: 1938 Polizeigefängnis Wien, 1944 Polizeigefängnis Graz

Lebenslauf:

Maurer wurde als Sohn eines Landwirts geboren. Nach der Absolvierung des Gymnasiums begann er 1907 das Studium an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien, wo er der Norica beitrat (Couleurname Schaurigo). 1908 war er einer der Mitbegründer der Franco-Bavaria. Nach zwei Staatsprüfungen hat er das Studium abgebrochen und ging im September 1913 als Redakteur (Schriftleiter) zur „Reichspost“, wo Friedrich Funder (Cl) Chefredakteur bzw. Herausgeber war. Diesen Beruf übte er bis zum Anschluß 1938 – zum Schluß als Hauptschriftleiter – aus.

Maurer gehörte zu den journalistischen Begleitern des „Ständestaates“. So verfaßte er nach dem Mord an Bundeskanzler Engelbert Dollfuß (F-B) ein kleines Gedächtnisbuch, das mehrere Auflagen erlebte und im Verlag Styria erschien, wo damals Karl Maria Stepan (Nc) noch Generaldirektor war.

Daher war es nicht verwunderlich, daß Maurer nach dem Anschluß am 17. März 1938 verhaftet wurde und bis zum 8. Mai 1938 im Wiener Polizeigefängnis an der Elisabethpromenade (Roßauer Lände) einsaß. Von der „Reichspost“ wurde er entlassen.

Danach übernahm Maurer die väterliche Landwirtschaft in Gleisdorf (Steiermark). Am 25. August 1944 wurde er neuerlich verhaftet und war bis 31. August 1944 in Graz in Gestapohaft. Anschließend war er zwei Monate im Arbeitseinsatz an der Save (nunmehr Kroatien) und wurde 1945 zum Volkssturm eingezogen.

Nach dem Krieg engagierte sich Maurer beim Steirischen Bauernbund. Er kandidierte bei den ersten Wahlen zum Nationalrat nach dem Krieg, wurde gewählt und gehörte diesem dann vom 19. Dezember 1945 bis zum 18. März 1953 an. Daneben arbeitete er als Redakteur beim Österreichischen Verlag. Nach seinem Ausscheiden aus dem Nationalrat war er noch eine zeitlang Pressechef der Grazer Messe. Mitte der sechziger Jahre kehrte er wieder nach Wien zurück.

Maurer wurde auf dem Friedhof von Bad Vöslau (Niederösterreich) bestattet.

Werke:

Kanzler Dollfuß (1934).

Quellen und Literatur:

Biographisches Handbuch der österreichischen Parlamentarier 1918–1993. Hg. von der Parlamentsdirektion. Wien 1993, S. 368.
Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Hg. von Herbert Fritz und Peter Krause (Rt-D). Wien 2. wesentlich verb. Aufl. 2013, S. 424.