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Dr. Friedrich Eichberger

Dr. Friedrich Eichberger

Urverbindung: Leopoldina (28.10.1927)

Geboren: 10.03.1908, Prävali (slowen. Prevalje, damals Bezirk Völkermarkt, Kärnten, nunmehr Slowenien)
Gestorben: 23.05.1961, Wien (Verkehrsunfall)
Komponist, Gymnasialprofessor

Lebenslauf:

Eichberger wurde als Sohn eines Eisenbahnbeamten im damals zu Kärnten gehörenden Gebiet von Unterdrauburg geboren. Die Volksschule besuchte er in Kundl (Bezirk Kufstein, Tirol). Danach absolvierte er das Benediktinergymnasium St. Paul im Lavanttal. Nach der Matura begann er für das gymnasiale Lehramt das Studium der Germanistik und Anglistik an der Philosophischen Fakultät der Universität Innsbruck (Dr. phil. 1933), wo er der Leopoldina beitrat.

Nach seinem Studium war Eichberger kurz an der damaligen Bundeserziehungsanstalt in Traiskirchen (Niederösterreich) eingesetzt, um dann ab 1935 am Aufbaugymnasium in Horn (Niederösterreich) bis zu seinem Tod zu wirken. Im Krieg war er zeitweise eingerückt.

Bereits während seines Studiums in Innsbruck bildete Eichberger sich musikalisch weiter, zum Teil bei entsprechenden Lehrern (Kompositionslehre), zum Teil autodidaktisch. Dies tat er dann auch 1941 im Krieg in Berlin. Nach dem Krieg studierte er ab 1947 Kirchenmusik an der Akademie für Musik und Darstellende Kunst in Wien, wo er Schüler von Ernst Tittel (Walth EM) war, und legte 1949 die Prüfung in diesem Fach ab. Von 1950 bis 1952 folgte dann ein privates Klavierstudium. Parallel studierte er bis 1953 an der Akademie Schulmusik und erwarb die Lehrbefähigung für das Fach Musikerziehung an Höheren Schulen.

Seit 1945 leitete Eichberger den Kirchenchor in Horn und ab 1960 das dortige Gesangsvereinsorchester. Ebenso war er an der Stiftskirche der Prämonstratenser im benachbarten Geras als Kirchenmusiker tätig.

Eichberger war neben seiner Tätigkeit als Lehrer und Kirchenmusiker auch Komponist von geistlicher Musik, wie drei Messen, zwei Requien, Proprien, zahlreiche Orgelstücke u. a. Er komponierte aber auch Orchesterstücke, Kammermusik und Streichquartette. Eichbergers Liebe galt Tirol, wo er immer Urlaub machte. Hier entstanden für Blasorchester eine „Entrada“ und 1959 der Marsch „Anno Neun“ anläßlich der 150-Jahrfeier des Aufstands in Tirol 1809. In dessen Einleitung erklingen einige Takte des Kaiserhymne. Den Plan eines Orgelkonzertes in musikalischer Fortführung von Themen von Johann Sebastian Bach konnte er nicht mehr in die Tat umsetzen.

Am Todestag besuchte Eichberger in die Früh die Heilige Messe und empfing noch die Kommunion. Seine Frau versuchte vergeblich, ihn von der Fahrt nach Wien mit dem Moped, das damals gerade groß in Mode kam, abzubringen. Er fuhr trotzdem und wurde in Wien Opfer eines tödlichen Verkehrsunfalls.

Eichberger – am Höhepunkt seines musikalischen Schaffens aus dem Leben gerissen – wurde auf dem Friedhof in Horn begraben.

Quellen und Literatur:

Mitteilungen der KÖHV Leopoldina, Nr. 56, Weihnachten 1961, S. 51f.
http://www.vsm.bz.it/komponist/eichberger-friedrich/(abgerufen am 07.07.2022)